Baderhaus - Stiftung Ferien im Baudenkmal

Baderhaus

, Neunkirch SH

Das historische Baderhaus ist ein wichtiger Teil der Geschichte Neunkirchs und lädt zu einer Reise durch die Jahrhunderte ein. Das Wohnhaus beherbergte seit dem 15. Jahrhundert bis in die Zeit um 1900 eine Badstube und ist damit ein wichtiges sozialgeschichtliches Bauzeugnis.

Verfügbarkeit

Ab (pro Woche)
580.-
4 Personen
2 Schlafzimmer
erlaubt
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Der gewählte Anreisetag ist ungültig. Bitte wählen Sie einen Alternativtermin im Kalender.
La durée d’un séjour dans ce logement ne peut pas être inférieure à nuits.
Dieses Objekt kann min. Nächte gebucht werden.
La durée d’un séjour dans ce logement ne peut pas dépasser 28 nuits.
Dieses Objekt kann max. 28 Nächte gebucht werden.
Es dürfen keine reservierten Tage in der Auswahl sein.
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BESCHREIBUNG UND GESCHICHTE

Neunkirch gilt als eine der ältesten Planstädte der Schweiz. Die Stadtmauer wird 1296 urkundlich erwähnt, doch geht die Forschung davon aus, dass Neunkirch bereits 20 bis 40 Jahre früher während der Amtszeit von Bischof Eberhard II. von Waldburg (1248-1274) gegründet wurde.

Nach dem Bau der Stadtmauer Ende des 13. Jahrhunderts wurden die ersten Häuser stadtseitig an die Mauer gebaut. So auch der älteste Teil des Baderhauses. Noch heute ist die Stadtmauer in den Obergeschossen in den rückwärtigen Räumen erlebbar.

Das Baderhaus bzw. die Badstube wird erstmals in einer Urkunde von 1478 erwähnt, die noch heute im Staatsarchiv Schaffhausen einsehbar ist. Demnach einigten sich die Eheleute Hans und Vren Bader mit Thoma Scherer am 31. Januar 1478 vor dem Rat der Stadt Schaffhausen über den Verkauf der Neunkircher Badstube.

Der Bader, im Mittelalter als „Arzt des einfachen Volkes“ bekannt, bot eine Vielzahl von Dienstleistungen an, von der Versorgung kleinerer Wunden, dem Richten von Knochenbrüchen, dem Schröpfen und dem Aderlass bis hin zur Körperpflege, die in einer Zeit ohne Badezimmer von grosser hygienischer Bedeutung war. Auch Zahn- und Augenheilkunde gehörten zu seinen Tätigkeiten. Neben dem Bader arbeitete oft auch ein Scherer oder Barbier, der für das Haar- und Bartschneiden zuständig war.
Die Lage des Baderhauses am unteren der beiden Stadtbrunnen ist auf den hohen Wasserverbrauch zurückzuführen.

Im Baderhaus wurde nachweislich bis Ende des 19. Jahrhunderts das Bader- und Schererhandwerk ausgeübt. In der Brandassekuranz wird bis 1895 ein halbes Haus mit Stall, Badstube und Küche erwähnt. Die Badstube selbst ist heute nicht mehr zugänglich.

Das Haus hatte also eine halböffentliche Funktion, über die genaue Nutzung der Räume kann nur spekuliert werden. Sicher aber ist, dass der Bader mit seiner Familie über dem Bad wohnte. Noch heute weisen Nischen und Schränke in den Räumen auf die Aufbewahrung von Tinkturen und anderen Utensilien hin.
 
Die Geschichte des Baderhauses zieht sich durch die Jahrhunderte, in denen das Haus erweitert und umgebaut wurde, die heutigen verschachtelten Raum- und Besitzverhältnisse zeugen von diesem steten Wandel. Im Jahr 2018 konnte der damals leerstehende Teil des Hauses vom heutigen Eigentümer, einem in der Stadt lebenden Architekten, erworben werden. Er hat das Baderhaus vor dem Verfall gerettet und mit viel Engagement in eine nachhaltige Zukunft geführt.
 
Das Baderhaus ist in Privateigentum und wird über die Stiftung Ferien im Baudenkmal vermietet.

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  1. Merian Matthäus, Topographia Helvetiae […], (Frankfurt a. M. 1654, p 47, ETH-Bibliothek Zürich).
  2. Baderhaus Schwitzstube um 1580.

BAUKULTURELLE BESONDERHEITEN

Die Herrschaftsgeschichte Neunkirchs ist zweigeteilt. Die Stadtgründung durch den Bischof von Konstanz um 1260 prägte mit Stadtmauer, Gassen und Parzellen die wesentliche Stadtstruktur, die im 14. Jahrhundert von den neuen Stadtherren, den Gnädigen Herren von Schaffhausen, kaum verändert wurde. Die dichte Bebauung und die verschachtelten Raum- und Besitzverhältnisse sind darauf zurückzuführen, dass bis ins 19. Jahrhundert nur innerhalb der Stadtmauern gebaut werden durfte.

Das kleine, unscheinbare Baderhaus liegt etwas versteckt neben einem Fachwerkbau, der bis ins 19. Jahrhundert den Sidehof, ein zweigeschossiges Gebäude aus der Frühzeit der Stadt, abschloss. Der Hausteil des Baderhauses erstreckt sich auf einer für Neunkirch typischen Parzellengrösse von 10 x 20 m und ist ein Geflecht von Bauten, Nutzungen und Umnutzungen, Anbauten und Aufstockungen, die mit dem kleinen Werkstattanbau/Ökonomieteil aus dem frühen 20. Jahrhundert enden.

Noch in bischöflicher Zeit ist 1473 eine markante Aufstockung des Hauses bis zum heutigen First belegt, von der heute noch das Dach mit den russgeschwärzten Balken und Latten zu sehen ist. In der Zeit der Herrschaft der Stadt Schaffhausen im 17. Jahrhundert und in den folgenden Jahren erfolgten weitere Ausbauschritte mit dem Bau einer zusätzlichen Raumschicht nach Osten und neuen Raumaufteilungen.
 
Die Rückwand nach Westen bildet die historische Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert. Das an die Mauer angebaute Gebäude ist in Mischbauweise errichtet. So finden sich im Inneren neben steinsichtigen und verputzten Bruchsteinwänden auch Fachwerkwände. Die Holzbalkendecken waren teilweise mit Lehmwickeln gefüllt, die heute noch sichtbar sind. Die Ausstattung der Räume mit den historischen Wand- und Deckenvertäfelungen stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert und wurde nur wenig verändert. Der jüngste Anbau ist der Wirtschaftsteil im Westen, über den heute der Zugang zum Haus erfolgt.

In einem ersten Bauabschnitt wurden das einsturzgefährdete Dach und die Fassade saniert. Zudem wurden im Inneren die Zugänge und die Eigentumsverhältnisse geklärt. Die historische Raumstruktur wurde nicht verändert. Die Küche blieb trotz ihrer bescheidenen Ausmasse erhalten. Die neue Kücheneinrichtung fügt sich harmonisch und zurückhaltend zwischen die verschiedenen Epochen des Einfeuerns ein. Die Stuben und Kammern wurden lediglich aufgefrischt und nur wo nötig ergänzt. Ein neuer Einbauschrank im Wohnraum nimmt die Technik auf und bietet Platz für das Geschirr. Das neue Bad wurde als Box in den historischen Raum eingefügt und präsentiert sich in warmen Materialien und Farben.

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  1. Entwicklung des Baderhauses entlang der Stadtmauer. (Bild: Ernst Reich, Neunkirch)
  2. Die im Laufe der Jahrhunderte erfolgte Ansammlung der verschiedenen Feuerstellen und Herde: offener Rauchfang, Ofenlöcher der Kachelöfen und Kochstelle aus dem frühen 20. Jahrhundert.

INFORMATIONEN ZUm FerienHAUS

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  1. Grundriss Erdgeschoss / Eingang
  2. Grundriss erstes Obergeschoss
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  1. Grundriss zweites Obergeschoss

Im Eingangsbereich des ehemaligen Wirtschaftsteils wird die Geschichte des Hauses auf Tafeln erzählt. Er bietet auch Platz zum Ankommen und zum Abstellen von Fahrrädern. Die eigentliche Eingangstür befindet sich im ersten Obergeschoss. Durch einen schmalen Flur mit historischen Nischen, die von der engen Verbindung zum Nordteil zeugen, gelangt man in die Küche. In der Stube, die sich zur Stadt hin orientiert, kann man vor dem grossen blauen Kachelofen mit Ofenbank essen. Eine kleine Sitzecke lädt zum Verweilen ein.  In der hinteren, zur Stadtmauer gelegenen Stube können zwei Gäste übernachten.

Im 2. Obergeschoss befindet sich ein weiteres Schlafzimmer mit Doppelbett nach Westen. Hier wurde auch das neue Badezimmer eingebaut. Die Hälfte des Geschosses zeigt noch die historische Ausstattung des 18. Jahrhunderts – Wohnung mit Küche, Stube und Kämmerchen – unrenoviert als Anschauungsobjekt der früherer Wohnverhältnisse.

Trotz der dichten Bebauung der Altstadt bietet das Baderhaus einen einladenden Aussenbereich, von dem aus man das Treiben in der Hintergasse und am Unteren Brunnen beobachten kann.

Das Baderhaus ist ein historisches Haus, ein Baudenkmal. Das Ferienhaus ist technisch zeitgemäss ausgestattet. Einige funktionelle Details wie Fenster- und Türöffner, Treppengeländer oder Stufenhöhen entsprechen eventuell nicht der heutigen Norm und stellen eine mögliche Gefahrenquelle dar. Aufgrund der einzigartigen originalen Bausubstanz bitten wir Sie, sich im Haus umsichtig aufzuhalten und die Gegenstände respektvoll zu benutzen.


Personen: 4 (plus ein Kind bis 2 Jahre).

Schlafzimmer: 2 Zimmer mit je zwei Betten (90×200). Kinderbett auf Anfrage vorhanden.

Saison: ganzjährig

Kurzferien: ganzjährig

Höhe: 429 m ü. M.

Haustiere: erlaubt

ÖV: Von Schaffhausen Bahnhof bis Neunkirch Bahnhof, Fussweg 3 Minuten Richtung Altstadt.

Parkplatz: Beim Haus sind keine Parkplätze vorhanden. Parkfelder blaue Zone (mit Gästeparkkarte). Zum Ausladen des Gepäcks kann vor das Haus gefahren werden.

Aussenbereich: Ein kleiner gemütlicher Vorplatz vor dem Haus mit Tisch und Stühlen für 4 Personen.

WLAN: vorhanden

Heizung: Die Wohnung wird mit den zwei Öfen beheizt. Im Badezimmer gibt es eine Bodenheizung.

Ofen: Kachelofen und Sitzkunst (Ofenbank) vom Holzherd her beheizbar.

Küche: Elektrisches Rechaud mit 2 Platten sowie Holzherd und Backofen, 1 Mocca (Schraubkaffee) vorhanden.

Badezimmer: 1 (Badewanne und Toilette), Haartrockner vorhanden.

Waschmaschine und Tumbler: nicht vorhanden.

Gut zu wissen: Die Wohnung befindet sich am Rande der belebten Altstadt, daher kann der Geräuschpegel auch mal etwas höher sein. Die Treppen im ganzen Haus sind ziemlich steil. Wir weisen Sie darauf hin, dass dies eine Gefahrenquelle darstellen kann. Normgerechte Geländer sind vorhanden. Im Eingangsbereich befindet sich eine Museumsecke mit vielen interessanten Hinweisen zum Baderhaus und zur Stadt Neunkirch.

Lage

Sidehof 2, 8213 Neunkirch

Lage

Der Klettgau ist ein traditionsreiches Weinbaugebiet im Norden der Schweiz in der Nähe der Kantonshauptstadt Schaffhausen. Neunkirch liegt im Herzen des Klettgaus, etwa 13 km von Schaffhausen entfernt. Obwohl es in Neunkirch selbst keine Weinberge gibt, spielt die Region eine wichtige Rolle im Weinbau. Neunkirch ist ein historisches Landstädtchen mit mittelalterlichem Charme. Die Gemeinde bietet eine umfassende Infrastruktur und ist ein attraktiver Wohnort mit offenem und einladendem Charakter. Das Ferienhaus liegt im äusseren Stadtgürtel.

Geschichte

Neunkirch gilt als eine der ältesten Planstädte der Schweiz. Die Stadtmauer wird 1296 urkundlich erwähnt, doch geht die Forschung davon aus, dass Neunkirch bereits 20 bis 40 Jahre früher unter Bischof Eberhard II. von Waldburg (1248-1274) gegründet wurde. Im mittelalterlichen Bestand erstreckt sich das Städtchen zwischen Ober- und Untertor. Stadtrechte wie Markt- und Münzrecht wurden der Stadt nie verliehen, was ihre wirtschaftliche Entwicklung hemmte. Trotz dieser Einschränkungen hat sich Neunkirch als wichtiger Ort in der Region etabliert und seine historische Identität bis heute bewahrt. Der Name Neunkirch leitet sich von den althochdeutschen Wörtern „niu“ (neu) und „chilchun“ (Kirche) ab, was „neue Kirche“ bedeutet. Ursprünglich hiess der Ort Neukirch, im Laufe der Zeit wurde daraus Neunkirch.

Ausflüge

In Neunkirch selbst, das zu den regional bedeutsamen Ortsbildern zählt, gibt es verschiedene Stadtführungen, die das mittelalterliche Leben in der Kleinstadt erlebbar machen. Das Ortsmuseum bietet spannende Einblicke in die Geschichte der Stadt. Neunkirch bildet zudem zusammen mit 14 weiteren Gemeinden den Regionalen Naturpark Schaffhausen, der sich über die landschaftlich charakteristischen Gebiete Randen, Südranden, Hochrhein, Klettgau und Reiat erstreckt und zahlreiche naturnahe Ausflugsziele bietet, die zu Fuss oder mit dem Fahrrad erreicht werden können. Information zur Baukultur von Neunkirch

Regionaler Naturpark Schaffhausen

Das Baderhaus befindet sich im Regionalen Naturpark Schaffhausen.

Randen – Reben – Rhein: Die Region Schaffhausen mit ihren Natur- und Kulturlandschaften ist einzigartig. Die Hügel des Randens, die ausgedehnten Rebberge und Landwirtschaftsflächen, die Wälder, die typischen Dörfer und der Rhein verleihen der Region ihre Vielfalt. Der Naturpark umfasst die Regionen Randen, Südranden, Hochrhein, Klettgau und Reiat. Auch zwei deutsche Gemeinden sind beteiligt. Damit ist der Regionale Naturpark Schaffhausen der erste grenzüberschreitende Naturpark der Schweiz.
www.naturpark-schaffhausen.ch

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