Casa Malussi - Stiftung Ferien im Baudenkmal

Casa Malussi

, Bondo GR

Die Casa Malussi ist das älteste Wohnhaus im Bündner Bergdorf Bondo. Das vor 500 Jahren erbaute Steinhaus überstand Kriege, Dorfbrände und Bergstürze. Dank der sanften Restaurierung im Jahr 2021 wurde die geschichtsträchtige Bausubstanz für zukünftige Generationen erhalten.

Verfügbarkeit

Ab (pro Woche)
1320.-
9 Personen
4 Schlafzimmer
erlaubt
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Der gewählte Anreisetag ist ungültig. Bitte wählen Sie einen Alternativtermin im Kalender.
La durée d’un séjour dans ce logement ne peut pas être inférieure à nuits.
Dieses Objekt kann min. Nächte gebucht werden.
La durée d’un séjour dans ce logement ne peut pas dépasser 28 nuits.
Dieses Objekt kann max. 28 Nächte gebucht werden.
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BESCHREIBUNG UND GESCHICHTE

Am Dorfrand von Bondo, wo sich die ortstypisch mit Kopfsteinpflaster besetzten Dorfgassen über dem unterirdischen Mühlbach Mulinenca kreuzen, steht die Casa Malussi. Der Name Malussi ist ein Übername der Familie Picenoni. Einer Familie, deren Ortsansässigkeit seit dem Mittelalter belegt ist. Aus der Familie Picenoni gingen unter anderem Söldner, Podestaten, Dichter, Lehrer und – wie aus vielen Bündner Geschlechtern – Zuckerbäcker hervor. Die Malussi-Familienstamm stellte hauptsächlich Bauern und Handwerker.

Über eine zweiläufige Treppe mit gemauerten Brüstungen erreicht man den Eingang des Steinhauses. Im Scheitel des Türbogens am Eingang weist die Zahl 1522 auf das Erbauungsjahr hin. Abgesehen von der Kirche handelt es sich bei der Casa Malussi um das älteste datierte Gebäude im Dorf. Die restlichen Wohnhäuser wurden allesamt während der spanischen Besetzung zu Beginn des 17. Jahrhunderts durch Brandschatzung zerstört und mussten anschliessend wiederaufgebaut werden.

Auffallend sind die primitiven Fratzen am Kämpfer und dem Bogenstein der Türeinfassung sowie an gewissen Bereichen der Fassade. Es handelt sich hier um archaische menschliche Larven aus Stein in Hochrelief (künstlerische Darstellung, die sich plastisch vom Hintergrund abhebt), wohl mit apotropäischer, Unheil abwendender Absicht.

Die Casa Malussi wurde seit mehreren Jahren nicht mehr bewohnt und im Jahr 2021 sanft vom heutigen Besitzerehepaar, das in direkter Abstammung der Picenoni/Baltresca Familie steht, restauriert. Sämtliche Arbeiten wurden von ortsansässigen Handwerkern ausgeführt.
 
Die Casa Malussi befindet sich in Privateigentum und wird über die Stiftung Ferien im Baudenkmal vermietet.

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  1. Luftaufnahme von Bondo 1939. (Foto: Fulvio Reto)
  2. Familienbild vor der Casa Malussi ca. 1900.

BAUKULTURELLE BESONDERHEITEN

Eine zweiläufige Treppe mit gemauerter Brüstung führt zum Eingangsportal in der Fassadenmitte. Die viergeschossige Südfassade mit dem Giebelwerk aus Rundbalken wahrt die geschlossene Strenge des 16. Jahrhunderts. Die massiven Bruchsteinmauern des Hauses er­strecken sich vom Kellergeschoss bis ins zweite Obergeschoss. Im historischen Aufbau des Hauses dominieren im unteren Teil massive Tonnengewölbe, welche die Last des Steinbaus tragen. Die Wohngeschosse weisen die typische Teilung des Cinquecento mit zwei übereinanderliegenden zweiraumtiefen Wohngeschossen auf.

Im überwölbten Eingangsbereich besteht der Boden noch aus der ursprünglichen Kopfsteinpflästerung. Links vom Eingangsbereich befindet sich eine überwölbte Küche mit offener Feuerstelle, daneben die gewölbte Speisekammer, die Säla.

Die Balkendecke mit mächtigem Unterzug in der getäferten Stube dürfte auf das 17. Jahrhundert zurückgehen. Der regionaltypische Specksteinofen ist auf das Jahr 1897 datiert. Neben der Stube befindet sich statt der sonst üblichen Nebenstube ein gemauerter und überwölbter Raum, der vermutlich als Vorratskammer diente.

Die darüber liegenden Geschosse weisen die gleiche Grundrisstypologie auf, wobei statt dem gemauerten Nebenraum hier klassisch die Nebenstube vorhanden ist. Im zweiten Obergeschoss ist das Zimmer oberhalb der Stube ebenfalls in Holz gebaut worden. Dieser Raum weist noch einen Holzofen auf, der aber aus dem 19. Jahrhundert stammt. Es bleibt unklar, ob die Wohnung im dritten Geschoss zumindest im Inneren einer späteren Bauphase zuzuordnen ist. Bestimmte Bauteile, insbesondere die Türen sind in der Art des 18. Jahrhunderts erstellt. Das Kopfprofil der weit ausladenden Dachbalken ist im frühen 19. Jahrhundert entstanden. Das Dachgeschoss ist offen und wurde als Ablage und Trocknungsraum genutzt.

Das Kellergeschoss, das dieselbe Grundrissaufteilung wie die darüber liegenden Geschosse aufweist, ist über den Eingangsraum erschlossen und hat zudem noch einen separaten Eingang vom Garten her. Da das überwölbte Kellergeschoss teilweise auch als Viehstall genutzt wurde, war diese zusätzliche Aussentüre der Stallzugang.

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  1. Die drei Fratzen am Hauseingang der Casa Malussi.
  2. Fratze mit Erbauungsjahr (1522) über der Haustüre.

INFORMATIONEN ZUM FERIENHAUS

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  1. Erdgeschoss
  2. Erstes Obergeschoss
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  1. Zweites Obergeschoss

Die Casa Malussi wurde 2021 sehr sanft restauriert. Die neuen Einbauten bestehen bewusst aus schlichten Materialien. Neue Wand und Boden­schichten sind in Fichte Natur belassen, Möbel und Einbauten sind in Kastanienholz und teilweise Schwarzstahl.

Sämtliche Holzarbeiten und -möbel wurden vom Schreinereibetrieb der Hauseigentümer ausgeführt, die restlichen Arbeiten von einheimischen Unternehmern aus dem Bergell.

Die Casa Malussi ist ein historisches Haus, ein Baudenkmal. Obwohl im Übrigen technisch zeitgemäss ausgestattet, möchten wir Sie darauf hinweisen, dass gewisse funktionelle Details wie Fenster- und Türöffner, Treppenhandläufe und Stufenhöhen nicht der gängigen Norm entsprechen und eine eventuelle Gefahrenquelle bergen können.


Personen: 9

Schlafzimmer: 4 Schlafzimmer mit je 2 Einzelbetten und eine Schlafmöglichkeit in Bibliothek

Saison: April bis Oktober (im Winter Vermietungen auf Anfrage möglich)

Kurzferien: Ostern, Auffahrt, Pfingsten (min. 3 Nächte)

Höhe: 823 m ü. M.

Haustiere: erlaubt

ÖV: Mit dem Zug bis Landquart umsteigen nach St.Moritz, dann Postauto Richtung Castasegna Postautohaltestelle Punt Spizarun, zu Fuss bis Casa Malussi ca. 5 Minuten

Parkplatz: öffentliche gratis Parkplätze im Dorf im Umkreis von 100 m vorhanden.

Aussenbereich: Sitzplatz an Westfassade des Wohnhauses.

WLAN: im Erdgeschoss vorhanden

Heizung: diverse mobile Elektroöfen

Ofen / Cheminée: ein Stubenofen, ein Specksteinofen, offene Feuerstelle in der Küche.

Küche: Herd, Backofen, Geschirrspüler, Mokka-Kaffeemaschine, Fondue-Set vorhanden.

Badezimmer: 2

Waschmaschine: nicht vorhanden

Extras: Die Böden sind aus Holz und Stein, weshalb wir Ihnen gute Hausschuhe empfehlen. Im Winter kann es trotz Isolierung auch mal kälter werden, weshalb wir Ihnen warme Kleidung empfehlen.

Lage

46.335386, 9.554904

Lage

Das Bergell teilt die Bündner Alpen in einen südlichen Bergeller und einen nördlichen rätischen Teil. Das Dorf liegt im unteren Teil des Bergells, in der Talsenke, wo der Fluss Bondasca in den Bergeller Talfluss Mera mündet, nahe der italienischen Grenze. Von oben betrachtet verströmen die grauen Schieferdächer des Bergdorfes den Hauch vergangener Zeiten und südländischen Flair.

Geschichte

Das Dorf Bondo befindet sich im Bergell an der Landesgrenze zu Italien und ist im ISOS Inventar der schützenswerten Ortsbilder nationaler Bedeutung inventarisiert. Der Name Bondo stammt aus dem gallischen «Bunda», was Land oder Ebene bedeutet. Einige wenig dokumentierte Funde vor Ort deuten auf eine frühzeitliche Dorfstruktur hin. Aus dem Römer-Zeitalter sind dann mehrere Dokumente über das Dorf Bondo vorhanden. Um 1600 befand sich das Dorf im Konfliktgebiet zwischen dem spanischen und österreichischen Reich. Wobei 1622 fast das gesamte Dorf von den Spaniern abgebrannt wurde. An den Waldflanken, die das Dorf umgeben, werden bis heute die ursprünglich von den Römern angepflanzten Kastanienwälder bewirtschaftet.

Ausflüge

Beim Spaziergang durch die engen, mit Steinen gepflasterten Gassen, vorbei an den dicht aneinander stehenden Häusern und den Palazzi mit eleganten Gärten wird man in Bondo von dem Bergell eigenen südländischen Charme ergriffen. Auf einer Anhöhe oberhalb von Promontogno befindet sich eine Burg, die zu der historischen Talsperre gehörte. Dieser Teil das Bergell in «sotto- und sopraporta» auf (auf Deutsch unter- und oberhalb des Tors). Auf der Anhöhe befindet sich auch die im Jahr 988 erstmals erwähnte Kirche Nossa Donna. Diese war das Ziel von Pilgerfahrten aus Chiavenna. Im Oktober steht in Bondo die Kastanienerste an, in den darauffolgenden Wochen werden diese dann in den vielen kleinen Dörrhäuschen am Dorfrand mit Rauch gedörrt und so für den Winter haltbar gemacht. Die Berge um Bondo verhindern von November bis Mitte Februar die direkte Sonneneinstrahlung im Dorf. Eine kurze Wanderung Richtung Soglio lässt diesen Umstand schnell vergessen. Das Alpental ist geprägt von steilen Felswänden, ursprünglichen Wäldern und kleinen Dörfern, die reich an Geschichte und Kunst sind. Die vielfältige Vegetation und die historischen Wanderwege (Schmuggler- und Säumerpfade) im Sommer und die nahe gelegenen Ski- und Langlaufgebiete im Engadin, welche in 30-40 Min. erreichbar sind, im Winter machen Bondo zu einem erlebnisreichen Ferienort. Viele Künstler stammen aus dem Bergell wie z.B. Alberto Giacometti oder liessen sich von der Region inspirieren, wie Varlin oder Segantini, deren Werke man in diversen Museen besichtigen kann.

Erleben