










Mitten in den engen Gassen des historischen Dorfkerns von Meride, am Hang des Monte San Giorgio, liegt die Casa Mix. Durch ein grosses Tor gelangt man in den lauschigen Innenhof des schlichten Steinbaus. Die Casa Mix ist geprägt von der gewachsenen Struktur des Hauses rund um den Innenhof, dem lombardischen Einfluss der Wanderhandwerker, der Geschichte der ehemaligen Bewohnerin, der Schriftstellerin Mix Weiss, und der behutsamen Renovierung in den 80er Jahren.
Verfügbarkeit
Beschreibung und GEschichte
Meride verfügt über einen der besterhaltenen, historischen Dorfkerne des Mendrisiotto und ist bekannt, als Dorf der Steinmetze, die von ihrem Zuhause am Fusse des Monte San Giorgio aus durch ganz Europa zogen, um in Villen und Palästen in Italien, Deutschland und bis nach Budapest ihre weithin bekannte Arbeit zu verrichten. Während die Steinmetze den Sommer über im Ausland verbrachten, kehrten sie im Winter nach Hause zurück, um an ihren eigenen Palästen zu arbeiten.
Eine Besonderheit des Dorfes, aber auch der Casa Mix, ist deshalb die vorherrschende bäuerliche Architektur, die mit Ornamenten, Fresken, Säulen und Rundbögen verziert ist. Ein weiteres Merkmal des lombardischen Baustils sind die vielen versteckten Innenhöfe. Früher waren diese miteinander verbunden, heute sind die historischen Verbindungen noch an zugemauerten Nischen erkennbar.
Die Casa Mix wurde vermutlich in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts als Stall- oder Wirtschaftsgebäude an das schräg gegenüberliegende Herrenhaus angebaut. Wann genau das Haus zu Wohnzwecken umgebaut wurde, ist leider nicht bekannt. Was jedoch ablesbar ist, ist das kontinuierliche Weiterbauen im Bestand. So gliedert sich das Haupthaus entlang des Innenhofes, der durch die Loggien des gegenüberliegenden Nachbarhauses begrenzt wird.
Das Haupthaus zeichnet sich durch einen hohen, grosszügigen Wohn- und Essbereich aus, der sich zum Innenhof hin öffnet. Der Innenhof bietet eine intime Atmosphäre im Kontrast zum Gassengewirr vor dem Haus. Küche und Badezimmer wurden 1989 vom Architekten Lorenzo Weiss in den ehemaligen Stall eingebaut und werden durch zwei Dachfenster mit Licht durchflutet.
Über ein später eingezogenes Mezzaningeschoss gelangt man in das über der Toreinfahrt gelegene Schlafzimmer. Es besticht durch ein restauriertes, florales Deckenfresko und den Terracotta-Fliesen aus zwei verschiedenen Lehmsorten (hellbraun und rostbraun), so dass jede einzelne Fliese zweifarbig marmoriert ist. Die halboffene Galerie ist wiederum von der Formensprache der 80er Jahre geprägt.

- Eine Postkartenansicht von Meride um 1931 (Bildquelle/Fototgaraf: unbekannt)
BaukuLturelle Besonderheiten
Der Schweizer Architekt Lorenzo Weiss restaurierte das Haus für seine Mutter, die freie Journalistin und Schriftstellerin Mix Weiss (1924-2014), die seit Ende der 1980er Jahre in Meride lebte. Sie ist auch die Namensgeberin des Hauses, das heute im Besitz ihres Enkels ist.
Noch heute atmet die Casa Mix den Geist dieser bemerkenswerten Schweizer Schriftstellerin. So befindet sich im Wohnzimmer ihre Bibliothek mit Bildbänden über das Tessin, Kunstbüchern und verschiedener, meist europäischer Literatur. Auch die beiden von Mix Weiss verfassten Romane ‘Kupferblues’ und ‘Vabanque’ sowie verschiedene Zeitungsartikel der Autorin sind hier zu finden.
Die besondere Bauweise von Meride wurde bereits 1990 von Mix Weiss in der NZZ wie folgt beschrieben:
Auszug aus «Dorf aus Stein und Traum», NZZ, 21./22.4. 1990
‘Die Casa Mix ist die Parcella no. 84•, bestehend aus ein paar über Eck in die Höhe gebauten Räumen und einem kleinen, steingepflasterten Innenhof. Ein schmaler Balkon blickt auf die Gasse und über die Rundziegeldächer, die sich in schier unentwirrbarer Verschachtlung ineinander klemmen, dann, wie ein atmender Organismus, weiter dehnen, zu geräumigen Innenhöfen ausweiten, zu Loggien mit feingeschwungenen Säulen fügen, sich einmal zu bäuerlichen, öfters aber zu vornehmen Häusern lombardischen Stils formen. (…)
Dem Haus gegenüberliegend prangt das Fresko des früheren Pfarrhauses, Löwe und Lamm darstellend, von dem auch der heutige Pfarrer nicht sagen kann, was die friedliche Koexistenz zu bedeuten habe. Tagelang kann man über den Dächern rätseln wer wo wohnt.
Das ganze Dächer-, Mauern-, Loggien- und lnnenhöfelabyrinth, dieser lebendige Organismus, mündet unvermittelt und wunderbar in die Mauern der Hauptstrasse. Ursprünglich waren die Häuser alle untereinander verbunden, von Cortile zu Cortile besuchten sich die Merider. In den Innenhören wurde gearbeitet, spielte sich das Leben ab; gegen die Hauptstrasse schützten starke Mauern und dichtgemachte Tore vor räubernden und plündernden Banditen, welche die Gegend unsicher machten. Heute sind die Verbindungstore zugemauert. Nur die Katzen, die eigentlichen Herrscher über diese Ansammlung zusammengewachsener Dächer, benutzen immer noch die alten Wege, mit elastischen Sprüngen von Dach zu Dach springend…’
Der Eingang zur Casa Mix erfolgt von der Gasse aus durch ein Holztor. Im Inneren erschliesst sich der Innenhof, von dem aus man rechts den freigelegten Brunnen und den historischen Keller sehen kann.
Der Haupteingang führt über einige wenige Stufen zum Vorplatz der Küche mit der Garderobe. Im gemauerten Rundbogen über der Tür befindet sich ein modernes Wandbild einer Schwalbe des lokalen Künstlers Tazio Marti.
Die Küchenarbeitsplatte samt Schüttstein wurde vom Eigentümer in Zusammenarbeit mit dem Architekten Enrico Sassi entworfen: Eine handgefertigte Terrazzoabdeckung mit Kieselsplittern aus lokalem Arzo-Marmor. Die schmalen und hohen Fenster wurden schon auf Wunsch von Mix Weiss blau gestrichen, in liebevoller Anlehnung an die mediterrane, insbesondere die griechische Welt und ihre Ästhetik. Die gehäkelten Vorhänge, die den nötigen Sichtschutz bieten, stammen von der Zürcher Designerin Flaka Jahaj. Sie greifen ein traditionelles Handwerk auf moderne Weise auf.
Durch die Küche gelangt man in das etwa sechs Meter hohe Wohnzimmer mit offenem Kamin aus dem rosa-rotem Arzo-Marmor. Zwei grosse hölzerne Bücherregale beherbergen die literarische Bibliothek der ehemaligen Besitzerin Mix Weiss.
Die Decke des Schlafzimmers im Mezzanin ist mit einem Blumenfresko verziert, das von der filigranen Kunstfertigkeit der «Mastri di Meride», der alten Steinmetze, zeugt. Bemerkenswert ist auch der Fussboden dieses Zimmers: Die Terracotta-Fliesen wurden aus zwei verschiedenen Lehmsorten (hellbraun und rostbraun) gebrannt, so dass jede einzelne Fliese eine zweifarbige Marmorierung aufweist.
Der Innenhof mit Sitzgelegenheiten ist mit Platten aus Arzo-Marmor ausgelegt und ist von Kräuterbeeten umgeben.

- Ein historisches, lombardisches Fresko am Haus gegenüber der Casa Mix, dem ehemaligen Pfarrhaus, mit Löwe und Lamm.
Information zum Ferienhaus


- Grundriss Erdgeschoss mit Sitzplatz im Innenhof
- Grundriss erstes Obergeschoss mit Galerie
Der Eingang zur Casa Mix erfolgt von der Gasse aus durch ein Holztor. Vom Innenhof aus gelangt man durch zwei Türen ins Haus. Der Haupteingang führt über einige wenige Stufen zum Vorplatz der Küche mit der Garderobe. Durch die Küche gelangt man in das Wohnzimmer mit offenem Kamin.
Vom Vorraum der Garderobe gelangt man auch in das Bad und auf das Mezzanin. Das Mezzanin besteht aus einem nachträglich eingebauten Schlafzimmer für zwei Personen.
Über eine Treppe erreicht man das zweite Schlafzimmer, das sich über der Toreinfahrt befindet. Dieses ist beidseitig zur Gasse und zum Innenhof orientiert und verfügt über schmale Balkone. Das Schlafzimmer ist mit zwei schlichten Stapelbetten ausgestattet, die individuell angeordnet werden können. Über eine kleine Treppe gelangt man in die Galerie, welche zum Freskozimmer teils offen ist. Dort bietet ein Daybed Platz für einen fünften Gast. Auf der Galerie darf der Kachelofen beheizt werden.
Der Innenhof hat einen Sitzplatz und ein Kräuterbeet, von dem sich die Gäste bedienen dürfen.
Die Casa Mix ist ein historisches Haus, ein Baudenkmal. Obwohl im Übrigen technisch zeitgemäss ausgestattet, möchten wir Sie darauf hinweisen, dass gewisse funktionelle Details wie Fenster- und Türöffner, Treppenhandläufe und Stufenhöhen nicht der gängigen Norm entsprechen und eine eventuelle Gefahrenquelle bergen können. Aufgrund der einzigartigen originalen Bausubstanz bitten wir Sie, sich in der Wohnung umsichtig aufzuhalten und die Gegenstände respektvoll zu benutzen.
Personen: 4 (plus ein Kind bis 2 Jahre).
Schlafzimmer: 1 Schlafzimmer mit Doppelbett (180×200), 1 Schlafzimmer mit 2 Einzelbetten (90×200), ein Daybed auf der offenen Galerie bietet Platz für eine fünfte Person (80×190). (Kinderbett auf Anfrage vorhanden).
Saison: ganzjährig
Kurzferien: keine
Höhe: 583 m ü. M.
Haustiere: erlaubt
ÖV: Zug bis Mendrisio. Postauto bis nach Meride.
Parkplatz: Mehrere gebührenpflichtige Parkplätze am Ortseingang sowie einige zusätzliche Parkmöglichkeiten auf dem Dorfplatz.
Aussenbereich: Balkon, Loggia und Gartensitzplatz mit Möblierung.
WLAN: vorhanden
Heizung: Das Haus wird mit Zentralheizung (Öl) beheizt, ein Ofen befindet sich im zweiten Wohnzimmer auf der Galerie.
Ofen / Cheminée: Cheminée im Wohnbereich, Ofen im oberen Schlafzimmer.
Küche: Herd mit Backofen, Espressokanne, Geschirrspülmaschine vorhanden.
Badezimmer: 1 (Badewanne und Toilette)
Waschmaschine: vorhanden
Gut zu wissen: Die Böden sind aus Stein, weshalb wir Ihnen gute Hausschuhe empfehlen. Es gibt steile Treppen mit Steinplatten, die eine Rutschgefahr darstellen können. Trotz guter Isolierung kann es im Winter kühl werden, deshalb empfehlen wir warme Kleidung mitzubringen. Das Ferienhaus wird für 4 Personen vermietet. Eine fünfte Person kann auf einem Daybed auf der offenen Galerie übernachten.
LAge
Lage
Meride ist über das lebhafte Mendrisiotto zu erreichen, liegt aber ruhig am Hang des Monte San Giorgio. Der wohl besterhaltene Dorfkern des Südtessins ist im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder (ISOS) aufgeführt. Das Dorf schmiegt sich an eine Geländekante und überblickt die darunter liegenden Rebberge und die Ebene.
Geschichte
Meride wird erstmals 852 als ‘Melene’ schriftlich erwähnt. Später erscheint es in den Urkunden als ‘Melade’ (963), ‘Meredo’ (1443) und ‘Merito’ (1591). Im Mittelalter gehörte der Ort zur Pfarrei Riva San Vitale und somit zur Diözese Como. Aus dem Dorf stammen bekannte Stuckateure und Maler. Sie arbeiteten in Deutschland, Russland und Frankreich, kehrten in den Wintermonaten nach Hause zurück und verschönerten ihre Häuser. Einige ihrer Werke sind noch heute zu sehen.
Ausflüge
Vor der Haustür kann man in den örtlichen Osterien regionale Spezialitäten geniessen. Bergaufwärts kann man den Monte San Giorgo bis zu seinem Gipfel von 1097 m ü. M. erklimmen. Der Berg ist eine der weltweit bedeutendsten Fundstellen von Meeresfossilien aus der mittleren Trias und wurde 2003 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Im Ort kann das dazugehörige Fossilienmuseum besichtigt werden, das 2012 vom Tessiner Architekten Mario Botta neu gestaltet wurde.
Der Monte San Giorgio ist aber nicht nur für seine Fossilien bekannt, sondern auch für die verschiedenen Steinbrüche des Arzo-Marmors, die zwar stillgelegt sind, aber heute in vielfältiger Weise genutzt werden.
Vom Gipfel des Monte San Giorgio überblickt man die vom Luganersee geprägte Bergwelt. Das Tal des Mendrisiotto bildet den Gegensatz zur Natur der Berge, hier findet man von Museen bis zu Einkaufsmöglichkeiten alles, was das Herz begehrt.