Die Chasa Engadina steht im historischen Dorfkern von Scuol, nahe dem Platz Bügl Grond, wo aus dem Brunnen seit Jahrhunderten natürliches Mineralwasser sprudelt.
Verfügbarkeit
Beschreibung & Geschichte
- Die Sonnenuhr an der Fassade der Chasa Engadina.
Die Chasa Engadina stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist in seiner ursprünglichen Struktur weitgehend erhalten geblieben. Die Aussenmauern sind regionaltypisch aus Stein gebaut, die Decken und der Innenausbau bestehen aus Holz. Das Arventäfer und die alten Öfen mit den steilen Ofentreppen in die oberen Schlafzimmer vermitteln einen Eindruck, wie während Jahrhunderten im Unterengadin gelebt wurde.
Das wahre Alter des Hauses lässt sich an der Kellerdecke erahnen dessen verbaute Balken aus Baumstämmen bestehen, die mit der Axt geschlagen wurden. Nur wenige beherrschen heute noch dieses alte Handwerk.
1994 wurde mithilfe der Denkmalpflege und des einheimischen Architekten Jachen Canal eine vollständige Renovation des Baudenkmals durchgeführt. Dabei konnte die historische Bausubstanz weitgehend erhalten und, wo nötig, mit bestehendem Material ergänzt werden, wie beispielsweise mit eingesetzten Lärchenbrettern, die ursprünglich aus dem Kuhstall stammen. Nur vereinzelt wurden mit gezielten Eingriffen Erneuerungen eingebaut: So wurde im Obergeschoss eine zweite Wohnung eingerichtet und die neuen Badezimmer als eigenständige Elemente in die Räume hineingestellt.
Die neuen Teile versuchen sich nicht dem alten anzubiedern, sondern sprechen formal eine neue Sprache. 2009 erfolgte eine weitere sanfte Renovation, die den Eingangsbereich neu gestaltete und separate Eingänge zu beiden Wohnungen schuf. Gleichzeitig wurde das Haus mit hochwertigen Möbeln ausgestattet. Die alten Öfen wurden nachträglich elektrifiziert, damit ohne manuelles Einheizen ein optimales Klima gewährleistet werden kann.
Die Chasa Engadina befindet sich in Privatbesitz und wird über die Stiftung Ferien im Baudenkmal vermietet.
Baukulturelle Besonderheiten & restaurierung
- Die tief in rechteckigen Trichtern sitzenden Fenster mit Muldennischen in Empiremanier.
Die Chasa Engadina hat sich, wie die meisten Unterengadiner Bauernhäuser, aus einem einfachen, mittelalterlichen Vorgängerbau zum heutigen Baukomplex entwickelt. Am bestehenden Bau, einem behäbigen Kubus mit hinten angebauter Stallscheune, lassen sich verschiedene Modernisierungen ablesen: Der Kernbau des Wohnhauses stammt aus dem 17. Jahrhundert. Um 1800, in einer Zeit, in der besonders im Unterengadin neue Architekturströmungen Einfluss auf die Baukultur nahmen, bekamen die tief in rechteckigen Trichtern sitzenden Fenster Muldennischen in Empiremanier.
Damals waren die Fassaden reich dekoriert mit Fenstereinfassungen und Eckquadern in Sgraffitotechnik. Die Fensterveränderungen führten zur Teilzerstörung des Dekors, sodass man schon im 19. Jahrhundert beschloss, die Fassaden einheitlich weiss und später ockerfarbig zu kalken. Anfangs des 20. Jahrhunderts machte ein Umbau der Chasa Engadina die Scheune direkt von aussen aus zugänglich. Bis dahin konnte man das Haus, wie alle Engadinerhäuser, ausschliesslich über den Haupteingang betreten und vom Sulèr (Vorraum für die Erdgeschossräume) in die weiteren Anbauten wie Scheune, Stall und Wohnräume gelangen.
Aus dem gleichen Umbau stammen auch die vier übergrossen Fenster in der Mitte der strassenseitigen Fassade und das rechteckige Eingangstor anstelle des charakteristischen Rundbogens. Die beiden oberen Schlafkammern können wie früher nur über die kleinen, schmalen Treppen hinter dem Ofen erreicht werden.
Informationen zur Ferienwohnung
- Grundriss
Die Chasa Engadina verfügt über zwei separate Wohnungen: die Chasa Engadina Whg. unten für sechs und die Chasa Engadina Whg. oben für fünf Personen. Beide Wohnungen sind komfortabel mit neuer Küche und neuem Bad ausgestattet und können auch zusammen gemietet werden.
Die sorgfältige Inneneinrichtung mit zeitgenössischen Möbeln, die teilweise aus einheimischer Produktion stammen, trägt zur harmonischen und behaglichen Atmosphäre in der Chasa Engadina bei. Scuol und das Unterengadin bieten sowohl im Sommer als auch im Winter vielfältige sportliche und kulturelle Möglichkeiten.
Die Chasa Engadina ist ein historisches Haus, ein Baudenkmal. Da die alte Raumstruktur weitgehend belassen wurde, ist das Haus nicht hindernisfrei. Obwohl im Übrigen technisch zeitgemäss ausgestattet, möchten wir Sie darauf hinweisen, dass insbesondere die seit Jahrhunderten ausgetretenen Holzböden und die hohen Türschwellen eine gewisse Gefahrenquelle bergen.
Personen: 5 (plus ein Kind bis 2 Jahre)
Schlafzimmer: 2 Doppelzimmer, 1 Einbettzimmer, Babybett und -stuhl auf Anfrage.
Saison: ganzjährig
Kurzferien: Ostern, Pfingsten, Auffahrt (min. 3 Nächte)
Höhe: 1300 m ü. M.
Haustiere: auf Anfrage erlaubt
ÖV: Mit dem Zug bis Scuol, ab Scuol Staziun verkehren Ortsbusse. Von der Haltestelle Bügl Grond sind es 200 meter bis zur Chasa Engadina.
Parkplatz: Der private Parkplatz befindet sich direkt beim Haus und ist nicht gedeckt. Die Zufahrt zum Haus ist gewährleistet. Im Winter kann es bei viel Schneefall vorkommen, dass die Strassen nicht gut passierbar sind. Winterreifen und Schneeketten sind dann von Vorteil.
Aussenbereich: Es steht Ihnen ein Aussenraum vor dem Haus zur Verfügung. Dieser wird gemeinsam mit den Gästen der oberen Wohnung genutzt.
WLAN: vorhanden
Heizung: Zentralheizung, zusätzlich einzelne Heizlüfter in den Räumen vorhanden
Ofen / Cheminée: Die Öfen dürfen aus feuerpolizeilichen Gründen nicht eingefeuert werden, teilweise sind sie elektrifiziert.
Küche: Kapsel-Kaffeemaschine und Schraubkaffee mit Pulver, Geschirrspüler vorhanden.
Badezimmer: 1
Waschmaschine: vorhanden
Extras: Bei Bedarf können beide Wohnungen der Chasa Engadina zusammen gemietet werden. Diese bieten insgesamt Platz für 11 Personen. Die Chasa Engadina Whg. unten hat zwei Schlafkammern im Obergeschoss, die nur über sehr steile Ofentreppen erschlossen sind und für Kleinkinder und nicht mobile Personen eine Gefahrenquelle bergen können. Die Böden bestehen aus Stein und Holz, weshalb wir gute Hausschuhe empfehlen.
lage
Lage
Das Unterengadin, rätoromanisch «Engiadina Bassa» genannt, mit dem Hauptort Scuol unterscheidet sich durch seine Enge und Wildheit vom Oberengadin. Bedingt durch seine geologische Lage dringen seit jeher Gase aus dem Erdinneren nach oben und vermengen sich mit dem Grundwasser. Die über 25 Mineralquellen im Umkreis von Scuol-Vulpera-Tarasp sind seit Jahrhunderten als Heilquellen bekannt. Die Ortschaft heisst seit 2000 offiziell Scuol und nicht mehr Schuls. Der Name Scuol soll vom lateinischen «scopulus» (Klippe, aufragende Bergspitze) stammen.
Geschichte
Die ältesten Siedlungsreste von Scuol wurden auf 1500 v. Ch. in der Bronzezeit datiert. Ursprünglich von den Räten besiedelt, wurde das Gebiet im Lauf der Zeit von verschiedenen Mächten beherrscht. 1078 wurde Scuol, damals Schulle genannt, erstmals urkundlich erwähnt. Bis ins 20. Jahrhundert lebte die Bevölkerung hauptsächlich von der Landwirtschaft. Als 1853 eine befahrbare Strasse durch das Engadin gebaut wurde, öffneten sich die bis dahin isolierten Bergdörfer dem Tourismus und Handel.
Ausflüge
Das Unterengadin ist nicht zuletzt seit dem Erfolg des Kinderbuches «Schällenursli» bekannt für seine sgraffitoverzierten Engadinerhäuser und die gelebten romanischen Traditionen. In Scuol lässt sich ein ereignisreicher Wandertag oder ein Skitag im nahen Skigebiet Motta Naluns am besten in den dorfeigenen Thermalbädern ausklingen. Im Sommer bietet der Schweizerische Nationalpark spannende Einblicke in die regionale Natur und Tierwelt. Wir empfehlen eine historische Dorfführung durch Scuol, bei der die regionaltypische Sgraffitotechnik auf den Fassaden erläutert wird.
Schweizerischer Nationalpark
Die Ferienwohnung Chasa Engadina befindet sich in der unmittelbaren Nähe des Schweizerischen Naturparks.
Mit einer Fläche von 170 Quadratkilometern ist der Schweizerische Nationalpark das grösste Naturreservat der Schweiz. Er wurde 1914 geschaffen und ist damit der älteste Nationalpark der Alpen und Mitteleuropas. Seit seiner Gründung ist im Nationalpark jeglicher menschliche Eingriff verboten, so dass sich die Natur frei entwickeln kann. Dieser absolute Schutz ist in den Alpen einzigartig. Er ermöglicht es, Tiere wie Gämse, Hirsch und Murmeltier unter optimalen Bedingungen zu beobachten.
www.nationalpark.ch