





















Leicht erhöht über der Stadt Siders, am Sonnenhang des Rhonetals, liegt das Château d’Anchettes, dessen Kernbau aus dem Mittelalter stammt. Das intakte Ensemble wurde im Laufe der Jahrhunderte erweitert und umgebaut. Besonders auffällig ist der massive Turm, der dem Anwesen sein markantes Äusseres verleiht. Im Inneren beeindruckt der holzgetäfelte Prunksaal aus dem Jahr 1667, der das Herzstück der Schlosswohnung bildet.
Verfügbarkeit
Beschreibung & Geschichte
Das Château d’Anchettes liegt in der Nähe des Dorfes Venthône, mitten in der Weinregion des Zentralwallis. Das Objekt bildet den ursprünglichen mittelalterlichen Kern des Weilers Anchettes, zusammen mit einer barocken Kapelle, einigen Häusern und mehreren ländlichen Nebengebäuden, sogenannten Raccards (Stadel), die hauptsächlich zur Getreideaufbewahrung dienten.
Ab dem Ende des 13., Anfang des 14. Jahrhunderts wohnt eine Familie in den Weiler Anchette Bernard (Anset Bernart) und nimmt den Namen der Ortschaft an. Diese Familie gewann an Bedeutung und gehörte schliesslich zum Adel, bevor sie um 1400 ausstarb. Aus dieser Zeit stammen die schönen Mauern mit Fischgrätenmuster in den Kellern des Hauptgebäudes.
Nach dem Aussterben der Familie Anchette ging das Schloss durch Heirat in den Besitz der Familie de Platea über, deren Wappen und Initialen noch heute im Anwesen zu sehen sind. Ende des 16., Anfang des 17. Jahrhunderts wurde der massive Turm mit quadratischem Grundriss auf der Nordseite des Hauptgebäudes errichtet, der bis heute das Aussehen des Schlosses prägt.
Der Ostflügel mit den Arkaden wurde um 1618 von Franz VI. de Platea und seiner ersten Frau Catherine de Preux errichtet. Die klaren Linien der Arkaden zeugen von den Anfängen der klassischen Architektur im Wallis. Die obere Kolonnade zeichnet sich durch doppelt geschweifte Säulen aus. Diese entwickelten sich in der Renaissance, einer Strömung, die am Ende des Mittelalters die Rückkehr zu den klassischen Formen der Antike markierte.
Erwähnenswert ist die Hochzeit im Jahr 1636 zwischen Marie de Platea und Jean-Antoine de Preux. Das Ehepaar nahm im Haupthaus des Château d’Anchettes Wohnsitz und liess um 1649 südlich des Schlosses die barocke Kapelle Notre-Dame du Mont-Carmel erbauen. Mit dem Bau des holzverkleideten Prunksaals, der sogenannten «Grande Salle», im Jahr 1667 wurde das Ensemble vollendet.
Die Familie de Preux spielte vom Spätmittelalter bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts eine wichtige Rolle in der politischen, militärischen und kirchlichen Geschichte des Wallis. Sie lebte auch vom Ertrag des Guts und verkaufte Honig, Obst, Trauben und Wein. Seit dem 17. Jahrhundert befindet sich das Schloss im Besitz der Familie de Preux, von denen einige Mitglieder noch heute im Gebäudekomplex wohnen.
Im Laufe der Zeit wurden die verschiedenen Gebäudeteile innerhalb der Familie in separate Wohnungen aufgeteilt. Die Ferienwohnung befindet sich im ersten Obergeschoss des Haupthauses und umfasst den prächtigen Prunksaal aus dem Jahr 1667.


- Postkarte um das Jahr 1912 .
- Postkarte mit einer Ansicht des Innenhofs des Schlosses de Preux in Anchettes, gefunden bei notrehistoire.ch
Baukulturelle besonderheiten
Wenn man den Weiler Anchettes erreicht, fallen als Erstes die historischen Raccards auf, die früher zur Aufbewahrung des Getreides dienten. Umkurvt man an der engsten Stelle die Kapelle Notre-Dame du Mont-Carmel aus dem Jahr 1649, fällt gegenüber der Torbogen ins Auge. Durch dieses Tor betritt man den von den verschiedenen Gebäudeteilen umrahmten Innenhof.
Das fünfgeschossige Haupthaus dominiert mit seiner imposanten Grösse das Ensemble. Östlich davon verbindet ein bezaubernder Arkadengang aus dem Jahr 1618 die Seitenflügel sowie den Ostbau mit dem Haupthaus. Im Hof befand sich ein Hühnerstall mit einem Taubenschlag darüber. Der ehemalige Stall wird heute als Lager und Garage genutzt.
Das Haupthaus wurde 1893 vom Architekten Joseph de Kalbermatten grosszügig saniert. Er überarbeitete die Fassaden, die zuvor noch die unregelmässigen Öffnungen der ersten Bauphasen aufwiesen, im klassizistischen, symmetrischen Stil.
Westlich des Hauptbaus führt eine Treppe in den grosszügigen, umfriedeten Garten. Die Ferienwohnung befindet sich im ersten Obergeschoss und ist über eine doppelläufige Freitreppe zu erreichen.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Hauptgebäude in verschiedene Wohneinheiten für die Mitglieder der Familie de Preux unterteilt. Die Ferienwohnung erstreckt sich über das gesamte erste Obergeschoss des Haupthauses, der Beletage und umfasst zudem die ehemalige Speisekammer im angebauten Turm aus dem 16. Jahrhundert.
Das Kernstück der Wohnung ist der Prunksaal «La Grande Salle» aus dem Jahr 1667 mit seiner reich kassettierten Decke und dem aufwändigen geometrischen Rahmenwerk, das seinen repräsentativen Charakter betont. In der Mitte des Raumes befindet sich ein kleiner, rechteckiger Rahmen mit einem bemalten Stück Leinwand, das das Wappen der Familien de Preux und Venetz zeigt und von einer Allianz aus dem 18. Jahrhundert zeugt. Die Wände sind raumhoch mit einem aufwändigen Täfer verkleidet. Dieses wird durch die prunkvolle Haupttüre zum anschliessenden Salon unterbrochen.
Die Haupttüre wird von zwei mit Pflanzen umrankten Säulen flankiert, die ein Gebälk mit der Inschrift «1667» tragen. Über dem Gebälk befindet sich das Lilienwappen der Familie de Platea mit der Inschrift „Dei beneficio ac amicorum auxilio construxit nobilis Franciscus de Platea bandertus et catellanus sirri anno 1590”. Das Wappen stammte ursprünglich von einem anderen Ort des Schlosses und wurde vermutlich nachträglich oder beim Einbau über der Tür angebracht. In einer Raumecke steht ein dreistöckiger, zylindrischer Ofen aus dem Jahr 1670. Der schlichte, runde Specksteinofen trägt die aneinandergefügten Wappen von Preux und de Platea.
Gegenüber steht ein grosser Sekretär , ein in seiner Art einzigartiges Möbelstück im Privateigentum im Wallis, das ursprünglich ebenfalls woanders im Schloss stand. Das aufwändig gearbeitete Möbelstück beeindruckt durch seine zierlichen Details, darunter korinthische Säulen und aufwändige Furnierarbeiten. Der Kranz ist mit der Inschrift «construvere fecit in memoriam n francis de Platea ban deseni sirri anno 1586» verziert und wurde in Gedenken an Francis de Platea, der 1586 starb, erbaut.

- Historische Aufnahme der Grande Salle, 1951 Chiffelle, Max-Francis
Informationen zur Ferienwohnung
Die Schlosswohnung wird über die elegante Freitreppe im westlichen Garten betreten. Links vom Eingang befindet sich das erste Schlafzimmer mit angeschlossenem Bad. Auf der rechten Seite liegt die Grande Salle, das Prunkstück der Schlosswohnung.
Die Gäste können den Grossen Saal besichtigen, sich dort jedoch nicht aufhalten oder ihn als Speisesaal oder Spielzimmer für Kinder nutzen. Einige Möbel sind als Museumsstücke gekennzeichnet. Sie gehören zur Ausstattung des Prunksaals und dürfen nicht benutzt werden.
Vom Entrée aus gelangt man in die Halle im Zentrum der Wohnung, die als Esszimmer genutzt wird. Im hofseitigen Salon befindet sich neben der Grande Salle das Wohnzimmer. Neben dem Salon befindet sich ein romantisches Einzelbettzimmer, das über ein eigenes WC verfügt, das auch von der Halle aus zugänglich ist.
Über das Esszimmer in der Halle gelangt man die Küche, in der ebenfalls gegessen werden kann. Dahinter befindet sich das Arkadenzimmer mit zwei Einzelbetten, die zu einem Doppelbett zusammengestellt werden können.
Das Raumprogramm wird durch einen grossen Raum im Fuss des rechteckigen Turms abgeschlossen. In dieser ehemaligen Speisekammer befinden sich drei Einzelbetten. Auch in diesem Zimmer können zwei Betten zu einem Doppelbett zusammengestellt werden.
Den Gästen steht im Garten ein privater Sitzplatz zur Verfügung. Da auch Mitglieder der Familie de Preux im Schloss wohnen, bitten wir die Gäste, sich rücksichtsvoll zu verhalten.
Das Château d’Anchettes ist ein historisches Haus, ein Baudenkmal. Wir bitten Sie, es mit grosser Rücksicht auf die vorhandene Bausubstanz zu nutzen.
Obwohl das Haus technisch zeitgemäss ausgestattet ist, entsprechen gewisse funktionelle Details nicht den heute gängigen Gewohnheiten. Die Grande Salle ist Teil der Wohnung und darf betreten werden. Dennoch werden die Gäste gebeten, darin weder zu essen noch zu trinken und die musealen Möbel (Sekretär, Sessel und Tisch) nicht zu benutzen. Die historisch Fenster in der Grande Salle sind sehr filigran und dürfen nicht geöffnet werden.
Das Haus ist nicht barrierefrei. Diese Umstände sind dem/der Mieter:in bekannt. Der Eigentümer, e-domizil und die Stiftung Ferien im Baudenkmal lehnen jegliche Haftung ab.

- Grundriss der Ferienwohnung
Personen: 4 – 8 (plus ein Kind bis 2 Jahre)
Schlafzimmer: 1 Schlafzimmer mit Doppelbett (180/200), 1 Schlafzimmer mit Einzelbett (90×200), 1 Schlafzimmer mit zwei Einzelbetten (90×200), 1 Schlafzimmer mit drei Einzelbetten (90×200), (Kinderbett auf Anfrage vorhanden.)
Saison: ganzjährig
Kurzferien: Keine
Höhe: 760 m ü. M.
Haustiere: nicht erlaubt.
ÖV: Bahnhof Siders, mit dem Bus Richtung Crans Montana, Haltestelle Venthône, Anchettes. Das Schloss liegt ca. 180 Meter von der Bushaltestelle entfernt.
Parkplatz: Ein kostenloser Parkplatz steht 100 Meter vom Haus entfernt zur Verfügung. Zum Abladen kann bis zum Haus gefahren werden. Im Schlosshof kann in Ausnahmefällen ein zweites Auto geparkt werden.
Aussenbereich: Ein Sitzplatz im Garten, ein Teil des Gartens steht den Gästen zur Verfügung, der restliche Garten ist privat.
WLAN: vorhanden (aufgrund der dicken Schlossmauern teilweise eingeschränkt.)
Heizung: Die Wohnung wird mit einer Zentralheizung beheizt.
Ofen / Cheminée: Die beiden Öfen sind nicht instand gestellt und dürfen nicht eingeheizt werden.
Küche: Backofen, Glaskeramikherd, Geschirrspüler, Mocha-Kanne
Badezimmer: 1 Badezimmer mit Dusche, WC, Doppellavabo. 1 Separates WC. Haartrockner vorhanden.
Waschmaschine: nicht vorhanden.
Gut zu wissen: Das Château d’Anchettes ist ein historisches Haus, ein Baudenkmal. Wir bitten Sie, es mit grosser Rücksicht auf die vorhandene Bausubstanz zu nutzen.
Obwohl das Haus technisch zeitgemäss ausgestattet ist, entsprechen gewisse funktionelle Details nicht den heute gängigen Gewohnheiten. Die Grande Salle ist Teil der Wohnung und darf betreten werden. Dennoch werden die Gäste gebeten, darin weder zu essen noch zu trinken und die musealen Möbel (Sekretär, Sessel und Tisch) nicht zu benutzen. Die historisch Fenster in der Grande Salle sind sehr filigran und dürfen nicht geöffnet werden.
Das Haus ist nicht barrierefrei. Diese Umstände sind dem/der Mieter:in bekannt. Der Eigentümer, e-domizil und die Stiftung Ferien im Baudenkmal lehnen jegliche Haftung ab.
lage
Lage
Der Bezirkshauptort Siders liegt im Rhonetal zwischen Visp und Martigny. In Siders erwartet Sie ein breites Kulturangebot. Der Weiler Anchettes gehört zur Gemeinde Noble-Contrée und liegt am Sonnenhang über Siders. Diese Lage begünstigt den Rebbau, der die Landschaft prägt. Die örtlichen Weine können in den umliegenden Kellereien verkostet werden.
Geschichte
Das Schloss Anchettes bildet den Mittelpunkt des gleichnamigen Weilers, der zur Gemeinde Noble-Contrée gehört. Seine Ursprünge reichen bis ins Mittelalter zurück. Das Ensemble ist im Laufe der Jahrhunderte gewachsen. Eine erste Erwähnung stammt aus dem14. Jahrhundert. Im 17. Jahrhundert war die Familie Platea massgeblich am weiteren Ausbau des Schlosses beteiligt. Aus dieser Zeit stammen der eindrucksvolle Arkadengang im Schlosshof und die Kapelle Notre-Dame du Mont-Carmel gegenüber dem Schlosstor. Im Jahr 1893 führte der Architekt Joseph de Kalbermatten eine grosszügige Erneuerung durch und führte das mittelalterliche Schloss in die Moderne des Klassizismus.
Ausflüge
Der Bezirkshauptort Siders ist für seinen Weinbau und sein kulturelles Angebot bekannt. Im sonnenverwöhnten Rhonetal findet man Wasser am Lac de Géronde oder an der Rhone. Der Naturpark Pfyn-Finges ist fünfzehn Autominuten vom Haus entfernt. In der Nähe führt die Standseilbahn nach Crans-Montana vorbei (Haltestelle Venthône, 1,2 km entfernt). Sie verbindet das Tal mit dem noblen Ferienort und Skigebiet. Auch ein Bus fährt direkt vom Haus (150 m entfernt) bis nach Crans-Montana.
Naturpark Pfyn-Finges
Das Ferienhaus Château d’Anchettes befindet sich im Naturpark Pfyn-Finges.
Im Herzen des Wallis gelegen, fasziniert der Regionale Naturpark Pfyn-Finges durch seine Biodiversität und die geologische Urkraft der wilden Rhone. Er bietet zahlreichen seltenen Vogelarten Heimat und Gastrecht, die kaum anderswo in Europa so naturnah betrachtet werden können. Der Regionale Naturpark Pfyn-Finges ist mit seinen über 80 Weinbetrieben zudem als Weinpark der Schweiz bekannt.
www.pfyn-finges.ch
