Die Chesa Sulai bildet, zusammen mit anderen typischen Engadinerhäusern ein historisches Ensemble im alten Dorfkern von S-chanf.
Verfügbarkeit
Beschreibung & Geschichte
- Die Fassade der Chesa Sulai vor der Restaurierung 2016
- Nach der sorgfältigen Restaurierung im Frühling 2016, erstrahlt die Fassade mit historischen Fresken, statt den ortsüblichen Sgraffiti
An der Chesa Sulai lässt sich die einzigartige Engadiner Baukultur vom Mittelalter bis zur Gegenwart ablesen. Die ältesten dendrochronologisch untersuchten Deckenbalken im Chaminedakeller (Vorratskammer) werden auf das Jahr 1389 datiert. Der grösstenteils gemauerte Mehrzweckbau entstand aus dem Zusammenschluss diverser, einst isoliert stehender und nach Funktionen getrennter Elemente eines bäuerlichen Gehöftes. Wie bei den Engadiner Bauernhäusern üblich, erhielten die in das Haus integrierten ehemaligen Aussenbereiche, neben ihrer ursprünglichen Nutzung, die Funktion von internen Strassen, die zu den Eingängen des Ökonomieteils führten.
Stall und Scheune waren direkt über den Sulèr (Vorraum der Erdgeschossräume) zugänglich. Separate Aussenzugänge gab es bei den Engadinerhäusern nicht. Es sind die durch den Wohntrakt geführten Passagen – der ebenerdige Sulèr zur Scheune und die im Boden vertiefte Cuort (Stallhof) zum Stall – die das Einzigartige dieses Haustyps ausmachen. Eine Besonderheit der Chesa Sulai stellt der im Sulèr eingestellte, unverkleidete Strickturm dar, in dem sich eine barocke Tür, datiert auf 1651, befindet. Seit 1960 wird das Bauernhaus mit direktem Gartenanstoss zur Inn als reines Wohnhaus genutzt.
Einer im Jahr 2016 durchgeführten Fassadenrestaurierung ist es zu verdanken, dass heute Teile der historischen Freskenverzeriung der Chesa Sulai wieder sichtbar sind, wie z.B. die Jahreszahl der Fassade oder das Ornament der Sonne, die für Fruchtbarkeit und schöpferische Kraft steht.
Die Chesa Sulai befindet sich in Privatbesitz und wird über die Stiftung Ferien im Baudenkmal vermietet.
Baukulturelle Besonderheiten
- Das Fassadenornament der Sonne steht für Fruchtbarkeit und schöpferische Kraft.
- Die Jahreszahl, in der die Fassade mit den Fresken erstellt wurde.
Die Chesa Sulai ist ein authentisches Engadiner Bauernhaus, dessen früheste Wurzeln bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen. Die typischen Baustrukturen des Baudenkmals sind über Jahrhunderte erhalten geblieben und zeigen sich heute noch in der spätmittelalterlichen Stüva (Stube), im Tonnengewölbe der Chadafö (Küche), im Sulèr (Vorraum der Erdgeschossräume), sowie in den Schlafzimmern. So wurde die ursprüngliche, niedrige Deckenhöhe von nur 1.65-1.70 Meter in zwei der vier Schlafzimmer beibehalten.
Die einzelnen Umbauschritte lassen sich exemplarisch am Haus ablesen, bis hin zur letzten Etappe in den 1990er-Jahren. Die Renovations- und Umbauarbeiten aus den letzten Jahrhunderten korrespondieren mit den historischen Besonderheiten des Baudenkmals. So ist zum Beispiel der gegen die Stichgasse hin in den Sulèr eingestellte Strickturm nach wie vor als ursprünglich eigener Bau zu identifizieren. Die barocke Türe, datiert auf 1651, und eine spätmittelalterliche Balkendecke zeugen von der Geschichte des Hauses.
In den Schlafzimmern konnten ausserdem die historischen Schiebefenster beibehalten werden, und die alte Stube besitzt noch heute eine gewölbte, leicht verzierte Balkendecke von 1540. Der Wintergarten sowie die obere Stube wurden bei der Renovation in den 90er-Jahren erstellt. Im Herbst 2015 wurde der Dachstuhl freigelegt und im Frühling 2016 die Fassade sehr sorgfältig auf den Stand von 1696 restauriert.
Informationen zum Ferienhaus
- Grundriss Erdgeschoss
- Grundriss erstes Obergeschoss
Die Chesa Sulai bietet grosszügig Raum für acht Personen (vier Doppelzimmer, eines im Erdgeschoss und drei im Obergeschoss). Das Haus verfügt über verschiedene Aufenthaltsräume: zwei Wohnstuben, eine Wohnküche, den grossen Sulèr sowie den Wintergarten. Neben Authentizität bietet das Baudenkmal auch praktische Modernität mit einer funktional eingerichteten Küche, zwei Nasszellen und einem zusätzlichen Wohnzimmer, konsequent im 90er-Jahre Stil gehalten.
Die ursprüngliche, niedrige Deckenhöhe von zwei Schlafzimmern wurde beibehalten und beträgt nur ca. 1.65 Meter bzw. 1.70 Meter. Der schöne Garten hinter dem Haus, mit direktem Anstoss zur Inn, bietet viel Platz für ein geruhsames Sonnenbad oder zum Spielen.
Die Chesa Sulai ist ein historisches Haus, ein Baudenkmal. Obwohl im Übrigen technisch zeitgemäss ausgestattet, möchten wir Sie darauf hinweisen, dass gewisse funktionelle Details wie Fenster- und Türöffner, Treppenhandläufe und Stufenhöhen nicht der gängigen Norm entsprechen und eine eventuelle Gefahrenquelle bergen können.
Personen: 8 (plus ein Kind bis 2 Jahre)
Schlafzimmer: 4 Doppelzimmer. Babybett und -stuhl auf Anfrage.
Saison: ganzjährig
Kurzferien: Nebensaison (min. 3 Nächte)
Höhe: 1660 m ü. M.
Haustiere: auf Anfrage erlaubt
ÖV: Mit dem Zug bis S-chanf, vom Bahnhof 5 Minuten zu Fuss bis zur Chesa Sulai.
Parkplatz: Der private Parkplatz liegt direkt beim Haus und ist nicht gedeckt. Die Zufahrt zum Haus ist gewährleistet. Im Winter kann es bei viel Schneefall vorkommen, dass die Strassen nicht gut passierbar sind. Winterreifen und Schneeketten sind dann von Vorteil.
Aussenbereich: Es steht Ihnen ein Wintergarten zur Verfügung, der direkten Zugang zum grossen hauseigenen Garten hat.
WLAN: vorhanden
Heizung: Zentralheizung im ganzen Haus
Ofen / Cheminée: Die Holzöfen dürfen aus feuerpolizeilichen Gründen nicht eingefeuert werden.
Küche: Kaffeemaschine, Geschirrspüler vorhanden.
Badezimmer: 2
Waschmaschine: vorhanden
Extras: Die Zimmerdecken in zwei Schlafzimmern haben eine Höhe von ca. 1.65m bzw. 1.70m. Es befinden sich viele Treppen im Haus. Das obere Geschoss ist über eine steile Treppe erschlossen. Die Böden bestehen grösstenteils aus Stein und Holz, weshalb wir gute Hausschuhe empfehlen.
lage
Lage
S-chanf ist die nördlichste Gemeinde des Oberengadins und grenzt an die Gemeinden Zuoz, Zernez, Davos und im Südosten an Italien. Das Dorf, das am Oberlauf des Inns liegt, strahlt einen ursprünglichen Charme aus und besticht mit seiner typischen Engadiner Architektur. In S-chanf, wo noch mehr als die Hälfte der Bevölkerung Romanisch spricht, lassen sich die Kultur und die romanischen Traditionen hautnah erleben.
Geschichte
Die Region um S-chanf hat eine lange Geschichte: Oberhalb von S-chanf wurde ein prähistorischer Siedlungsplatz entdeckt. Erstmals erwähnt wird S-chanf 1139. Wie in vielen Bündner Talschaften begann im 16. Jahrhundert eine Auswanderungswelle, die bis ins frühe 20. Jahrhundert andauerte. Zuckerbäcker aus S-chanf, die in vielen europäischen Städten Karriere machten, sowie Säumer brachten einen gewissen Wohlstand mit und S-chanf wurde die bevölkerungsreichste Gemeinde des Oberengadins.
Ausflüge
Die Gegend ist ein geeigneter Ausgangspunkt für Skiferien, wie auch für Wanderungen. S-chanf liegt ideal vor den Toren des einzigen Nationalparks der Schweiz. Im Winter sind die grossen Skigebiete von St. Moritz schnell erreichbar und Loipen zum Langlaufen stehen Ihnen direkt in S-chanf zur Verfügung. In Zuoz finden Sie ein kleineres Skigebiet. Wir empfehlen Ihnen einen Besuch im Segantini Museum, das sich in einem 1908 erstellten Gebäude des Engadiner Architekten Nicolaus Hartmann befindet.
Schweizerischer Nationalpark
Das Ferienhaus Chesa Sulai befindet sich in der unmittelbaren Nähe des Schweizerischen Naturparks.
Mit einer Fläche von 170 Quadratkilometern ist der Schweizerische Nationalpark das grösste Naturreservat der Schweiz. Er wurde 1914 geschaffen und ist damit der älteste Nationalpark der Alpen und Mitteleuropas. Seit seiner Gründung ist im Nationalpark jeglicher menschliche Eingriff verboten, so dass sich die Natur frei entwickeln kann. Dieser absolute Schutz ist in den Alpen einzigartig. Er ermöglicht es, Tiere wie Gämse, Hirsch und Murmeltier unter optimalen Bedingungen zu beobachten.
www.nationalpark.ch