Die Ca' di Bifúi, ein Leuchtturm aus Granit zwischen Fluss und Sonne - Stiftung Ferien im Baudenkmal

Die Ca‘ di Bifúi, ein Leuchtturm aus Granit zwischen Fluss und Sonne

Mauern voller Geschichte 4/4 – Seit zwanzig Jahren verwandelt die Stiftung «Ferien im Baudenkmal» historische Gebäude in Ferienunterkünfte. Im Sommer besuchen wir drei Häuser, die Respekt vor der Vergangenheit und Nachhaltigkeit miteinander verbinden.

Oriane Grandjean – Terre&Nature

Sand- und Kiesstrände, kristallklares Wasser, Wasserfälle, dichte Wälder und schwindelerregende Gipfel. Willkommen im malerischen Vallemaggia, diesem etwa fünfzig Kilometer langen Tal, das sich von Locarno aus in Richtung Nordwesten erstreckt.

In dem kleinen Dorf Moghegno, das am Ufer der Maggia liegt, bietet die Stiftung «Ferien im Baudenkmal» seit 2024 mit der Ca’ di Bifúi ein Gebäude zur Vermietung an, das eine Reise in die Vergangenheit ermöglicht. Das aus Stein erbaute Gebäude zeichnet sich durch seine turmartige Form, seine Loggien und die für die Region typischen überdachten Balkone sowie sein Granitdach aus. Der in dieser Gegend reichlich vorhandene Stein ist in den Gebäuden des Tals allgegenwärtig.

Die Ca’ di Bifúi wurde im Jahr 1784 erbaut, wie das Datum auf dem Türsturz verrät. Sie verdankt ihren Namen einer der Familien, die dort lebten. Der Begriff „Ca’“ ist eine Abkürzung des italienischen Wortes „casa“ für „Haus“. Ihre Fundamente reichen sogar bis ins Mittelalter zurück.

Der Wandel zweier Nachbarhäuser

Im Laufe der Zeit und mit dem Leben seiner Bewohner entwickelte sich das hohe Steingebäude weiter. Die Gebäude wuchsen zusammen und bildeten eine Galerie, die noch heute zu sehen ist. Ursprünglich diente die Ca’ di Bifúi nicht nur als Wohnhaus, sondern auch als Lager für die Ernte ihrer Bewohner, die auf den Feldern rund um das Dorf Getreide und Mais anbauten. Nachdem das Gebäude mehrere Jahrzehnte lang unbewohnt war, erlebt es 2021 einen Neuanfang, als die Stiftung «Ferien im Baudenkmal» ins Spiel kam.

„Wir hatten die Casa Portico, die Nachbarin der Ca’ di Bifúi, bereits 2020 in unser Angebot aufgenommen”, erklärt Claudia Thommen, Architektin der Stiftung. „Sie war bei unserem Publikum sofort sehr beliebt: Die Auslastung liegt bei 98 Prozent. Das Gebäude wurde zuvor vom Tessiner Architekten Antonio Pisoni renoviert. Er machte uns auch auf die Ca’ di Bifúi aufmerksam, die zum Verkauf stand. Da die beiden Häuser sehr nah beieinanderliegen und durch eine Galerie verbunden sind, beschlossen wir, auch diese zu renovieren.“

Logischerweise beauftragte die Stiftung auch für dieses Haus Antonio Pisoni mit den Renovationsarbeiten, um von seinem Fachwissen zu profitieren. „Die erste dringende Aufgabe war die Erneuerung des Daches, das beide Häuser bedeckt. Dafür haben wir auf lokalen Granit gesetzt.”


Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Stiftung «Ferien im Baudenkmal» präsentiert Terre&Nature eine vierteilige Serie zur Entdeckung symbolträchtiger Häuser.

Das Magazin Terre&Nature ist eine etablierte Wochenzeitschrift aus der Westschweiz. Es beschäftigt sich mit Themen rund um Landwirtschaft, Natur, Garten, Tiere, Freizeit, Regionalität und nachhaltige Entwicklung.