Haus zur Beuge - Stiftung Ferien im Baudenkmal

Haus zur Beuge

, Näfels GL

Der Name «Beuge» leitet sich von der Biegung des heute unterirdisch verlaufenden Dorfbaches an der Stelle ab, an der das gleichnamige Gebäude errichtet wurde. Das ursprüngliche Patrizierhaus stammt aus dem 15. Jahrhundert. Seitdem wurde es mehrfach aufgestockt, umgebaut und im Barockstil umgestaltet.

Verfügbarkeit

Ab (pro Woche)
970.-
2-3 Personen
1 Schlafzimmer
In allen Räumen vorhanden
nicht erlaubt
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BESCHREIBUNG UND GESCHICHTE

Der Name Näfels ist romanischen Ursprungs, abgeleitet von Novale (= Neuland), und weist auf eine voralemannische, romanische Besiedlung hin. Als Siedlungsort wählten die ersten Bewohner den Schuttkegel des Rautibaches; dessen leicht erhöhte Lage Schutz vor Überschwemmungen der Linth bot. Hier verlief auch die alte Landesweg von Niederurnen nach Glarus, der Herrenweg.

Auf dem heutigen Klosterhügel stand im Hochmittelalter eine Burg, in der ab 1288 die habsburgischen Vögte residierten, bevor die Eidgenossen die Anlage 1351 zerstörten. Im Jahr darauf schlossen die Glarner ein erstes Bündnis mit der Eidgenossenschaft und begannen, ihr Talgebiet mit einer über tausend Meter langen und gut drei Meter hohen Letzimauer (Wehrmauer) unterhalb von Näfels zu befestigen. Hier kam es 1388 zur entscheidenden Schlacht, in der ein zahlenmässig unterlegenes Glarner Heer, unterstützt von den zur Hilfe eilenden Eidgenossen, das zahlenmässig überlegene Heer der Habsburger in die Flucht schlug. An diese Schlacht erinnern das Schlachtdenkmal und die seit 1389 alljährlich am ersten Donnerstag im April stattfindende Näfelser Fahrt.

Zum Dank für den Sieg über die Habsburger errichteten die Glarner 1389 auf dem Schlachtfeld eine Kapelle. Dieses erste Gotteshaus auf Näfelser Boden bestimmte in der Folge den Standort der Pfarrkirche und verstärkte die Bildung eines zweiten Siedlungsschwerpunktes am Rande der Ebene.

Das katholische Näfels war über Jahrhunderte eng mit der Reisläuferei (Söldnertum) verbunden. Der Begriff Reisläufer leitet sich vom mittelhochdeutschen «die reis louffen» ab, d.h. «die in den Krieg ziehen». Die Französische Revolution und die Gründung der Eidgenossenschaft brachten dieses für einige Familien einträgliche Geschäft zum Erliegen. Davon zeugen die zahlreichen Herrschaftshäuser der Familien Gallati, Bachmann, Freuler, Müller und Hauser in Näfels, die teilweise noch heute den barocken Dorfkern von Näfels prägen.

Der Freulerpalast, das grösste und imposanteste Patrizierhaus des Ortes, beherbergt heute das Museum des Kantons Glarus.

Im 19. Jahrhundert änderten sich die Verhältnisse grundlegend. Der Zusammenbruch der alten Ordnung (1798), die Trockenlegung der Ebene nach dem Bau des Linth-Escherkanals (1807-11), der Bau der neuen Talstrasse und die Aufhebung der konfessionellen Landesteilung (1837) bereiteten den Boden für einen neuen, produktiven Aufschwung des mit 1847 Einwohnern bereits recht grossen Dorfes. Die ersten Industriebetriebe siedelten sich in der Ebene an: 1833 eine Baumwolldruckerei am Mühlebach und 1856 eine Eisenfabrik bei der Giessenbrücke. 1859 wurde die Bahnlinie Ziegelbrücke-Glarus eröffnet; der Bahnhof Näfels wurde weit vom Dorfkern entfernt am Ufer des Linthkanals angelegt, wodurch eine lange Bahnhofachse entstand.

Die Geschichte von Näfels lässt sich an der Baugeschichte des Ensembles um das «Haus zur Beuge» ablesen, das eigentlich aus den zwei Häusern, der nördlichen Beuge und dem südlichen Hauserhaus besteht. Da die beiden Häuser im Laufe der Zeit zusammengewachsen sind, wird in der Folge vom «Haus zur Beuge» gesprochen.

Nach der Schlacht bei Näfels im April 1388 entstand um 1415 in der Beuge eine Befestigungsanlage mit mindestens zwei Türmen, umflossen vom Mühl- und Dorfbach. Bald erweiterten die gehobene Glarner Bürgerschicht die wehrhaften Wohntürme zu Grosshäusern. 1545 wurde der Südturm zum Herrschaftshaus umgebaut, um das sich in der Ebene der neue Dorfkern von Näfels entwickelte. 1680 wurde der heute herrschaftlichere Nordhaus um ein Stockwerk erhöht, barockisiert und dem 1645 schräg gegenüber errichteten Freulerpalast angeglichen. Gleichzeitig, im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts wurde die Lücke zwischen den beiden Häusern geschlossen.

Das Ensemble des «Haus zur Beuge» bildete einst zusammen mit dem 1950 abgetragenen Restaurant Schlüssel den städtebaulichen Abschluss des Dorfkerns von Näfels. Das imposante Gebäudevolumen überragt die umgebende Bebauung um zwei bis drei Geschosse.

Ursprünglich wurden beide Herrenhäuser von den Familien Müller und Hauser bewohnt, die durch Reisläuferei zu Reichtum kamen im Laufe der Zeit jedoch verarmten. Mit dem Besitzerwechsel kam es zu einer Art Zellteilung der Häuser und die dazugehörenden Güter. Im südlichen Hauserhaus ging dies so weit, dass fast jeder Raum eine eigene Wohneinheit bildete. Bei der Beuge wurden alle Güter samt Stallung abgetrennt, so dass nur noch das Haus übrigblieb. In den Erdgeschossen beider Häuser lassen sich vom 19. Jahrhundert bis zur Renovierung 2020 kleine Krämerläden nachweisen. Zuletzt wurden die Häuser als Wohn- und Geschäftshäuser genutzt

Nach langem Leerstand sollte das in die Jahre gekommene Gebäudeensemble abgerissen werden. Bei der Sondierung vor Baubeginn kamen aber unter anderem barocke Deckenverkleidungen, gotische Bohlendecken und fein gearbeitete Halbsteinsäulen zum Vorschein. Daraus ergabt sich eine hohe Schutzwürdigkeit der Bausubstanz, welche mit Altersbestimmungen des Holzes bestätigt wurde.

Die Genossenschaft Alterswohnungen Linth (GAW Linth) erkannte das Potenzial der Liegenschaft und konnte dank dem sensiblen Vorgehen des Architekten Volker Marterer und unter Begleitung der Denkmalpflege und der Glarner Sektion des Schweizer Heimatschutzes die Anbauten des 19. und 20. Jahrhunderts sowie spätere baufremde Schichten entfernen und viele historische Elemente wieder freilegen.

Mit der Rettung des Patrizierhauses «Haus zur Beuge» konnte ein wichtiges Element des historischen Ortsbildes von Näfels erhalten werden. Seine Bedeutung im Kanton geht weit über Näfels hinaus. Das neu geschaffene Angebot an renovierten Wohnungen und Gewerbeeinheiten im «Haus zur Beuge» fördert die Belebung des Dorfkerns.
 
Das «Haus zur Beuge» ist im Eigentum der Genossenschaft Alterswohnungen Linth (GAW Linth) und wird über die Stiftung Ferien im Baudenkmal vermietet.

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  1. Fotografie des «Haus zur Beuge» in Näfels (GL) um 1930. (Foto: unbekannt)
  2. Das Haus zur Beuge in Näfels (GL) während eines Hochwassers um 1900, vor dem Bau des Linth-Escherkanals.

Baukulturelle Besonderheiten

Die aus zwei Wohntürmen hervorgegangenen Patrizierhäuser Beuge und Hauserhaus folgen dem Typus des «Grosshus», der sich seit der Mitte des 16. Jahrhunderts im Glarner Unterland verbreitete. Dieser stattliche Bautyp ersetzte die einfacheren Vorgängerhäuser der Glarner Elite und wurde vom Glarner Architekten Hans Leuzinger als „bürgerliche Bauernhäuser“ bezeichnet.

Der Ursprungsbau der Beuge, dem nördlichen Hausteil geht auf das Jahr 1415 zurück. Ausgehend von einem turmartigen Kern entwickelte sich das Gebäude zunächst nach Süden und später auch nach Osten. Die erste Erweiterung erfolgte 1564, bei der die Hausfläche nach Süden zunächst durch einen Lagerraum und später durch einen Gewölbekeller vergrössert wurde. 1584 erfolgte eine weitere Erweiterung, bei der die Fläche zur heutigen Strasse hin verdoppelt wurde. Die westliche Wand des vierseitig ummauerten Gebäudes, ist eine im Jahr 1584 fertiggestellte Bohlenständerkonstruktion, die vom ersten Obergeschoss bis zum Dachgeschoss reicht und zur aussergewöhnlich guten Erhaltung des Hauses beiträgt.

Die Bohlenständerkonstruktion des «Haus zur Beuge» gehört zu den vollständigsten und ältesten ihrer Art im Kanton Glarus und der ganzen Region.

Der zweigeschossige Kernturm, das Gewölbe sowie zwei gotische Balkendecken aus den Jahren 1564 und 1584 sind heute noch sichtbar und konnten bei der Restaurierung im Jahr 2022 erhalten werden. In der Oststube des ersten Obergeschosses – der Stube der Ferienwohnung – wurde eine gotische Halbsäule im Fenster freigelegt. Gut erhalten ist auch eine hochwertige Ständerwand aus Hartholz, die den Mittelgang von der Oststube trennt.

Der Kachelofen des Glarner Hafners Schwitter aus dem Jahr 1788 wurde rekonstruiert und erstrahlt in seiner ursprünglichen Pracht. Die blau bemalten Kacheln zeigen Hirten- und Landschaftsmotive, umrahmt von grünen Füllkacheln. Der historische Herd in der Küche aus dem 19. Jahrhundert wurde ebenfalls restauriert.

Dank der jüngsten Renovation durch die Genossenschaft Alterswohnungen Linth (GAW Linth) und dem Architekten Volker Marterer, ist es gelungen, all diese verborgenen Elemente wieder freizulegen und die über 600-jährige Baugeschichte des «Haus zur Beuge» erlebbar zu machen.

Ziel der Restaurierung war es, die Qualität der historischen Substanz zu erhalten, und gleichzeitig den Anforderungen der Gegenwart gerecht zu werden. So wurden die Anbauten aus dem 19. und 20. Jahrhundert sowie spätere, baufremde Schichten entfernt. Die darunter liegenden historischen Strukturen wurden freigelegt, was zu einer hohen Schutzwürdigkeit der Bausubstanz führt.

Heute fördert das renovierte Gebäude die Belebung des Ortskerns von Näfels mit komfortablen Wohnungen und Gewerbeeinheiten. Die historische Wohnung im ersten Obergeschoss mit der wertvollen Oststube steht als Ferienwohnung zur Verfügung und bleibt so für die Öffentlichkeit erlebbar.

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  1. + 2. Entwicklung des Gebäudeensembles «Haus zur Beuge» das von zwei Wehrtürmen im 15. Jahrhundert bis zum barocken Patrizierhaus im 17. Jahrhundert. Links im Bild das Hauserhaus, rechts die Beuge, die zum Ensemble «Haus zur Beuge» zusammenwuchsen. (Zeichnungen Volker Marterer)
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  1. Das Wappen der Familie Hauser an der gotischen Halbsäule in der Stube der Ferienwohnung.
  2. Kachelofen aus dem 18. Jahrhundert mit Hirten- und Landschaftsmotiven.

Informationen zur Ferienwohnung

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  1. Grundriss der Ferienwohnung «Haus zur Beuge» im ersten Obergeschoss.

Die beiden Häuser Hauserhaus und Beuge wurden 2022 restauriert und wirtschaftlich erschlossen und durch eine gemeinsame Treppen- und Aufzugsanlage verbunden. Zeitgemässe Wohnungen wurden in die historische Bausubstanz integriert, Dächer und Gebäudehüllen energetisch modernisiert und fachgerecht saniert.

Neben der Ferienwohnung in der Beuge gibt es ein Café sowie einen Tagungsraum und ein Studio, die zusätzlich gemietet werden können.

Die Ferienwohnung befindet sich im ersten Obergeschoss innerhalb der Beuge. Sie ist sowohl über eine Aussentreppe über den exklusiven Garten als auch barrierefrei über den Haupteingang und den Aufzug erreichbar.

Betritt man die Wohnung über die Aussentreppe, gelangt man zunächst in den Vorraum, der zur Küche und zum Bad führt. Zur Hofseite liegt das ruhige Schlafzimmer mit Doppelbett. Durch die Küche gelangt man in den Ess- und Wohnbereich, in dem eine weitere Person auf dem Bettsofa übernachten kann.

Das «Haus zur Beuge» steht an prominenter Stelle im Ortskern. Dank der sorgfältigen Sanierung ist die oft stark befahrene Kantonsstrasse in der Wohnung kaum spürbar. Der Garten ist durch eine hohe Umfriedung vor Blicken geschützt, die Bepflanzung wurde sorgfältig mit saisonalen Pflanzen ausgewählt.

Das «Haus zur Beuge» ist ein historisches Baudenkmal. Die Ferienwohnung ist technisch auf dem neuesten Stand, dennoch bitten wir Sie, sich aufgrund der einzigartigen originalen Bausubstanz respektvoll und umsichtig im Haus zu bewegen und die Gegenstände behutsam zu nutzen.


Personen: 2-3 (plus ein Kind bis 2 Jahre)

Schlafzimmer: 1 Doppelzimmer (180/200), 1 Bettsofa.

Saison: ganzjährig

Kurzferien: Nebensaison

Höhe: 437 m ü. M.

Haustiere: nicht erlaubt

ÖV: Bahnhof Näfels- Mollis, Fussmarsch ins Zentrum von Näfels, ca. 600m.

Parkplatz: Vor dem Haus befinden sich Parkplätze. Zum Ausladen des Gepäcks kann vors Haus zugefahren werden.

Aussensitzplatz: Balkon und Gartensitzplatz mit Möblierung.

WLAN: vorhanden

Heizung: Die Wohnung wird mit einer Zentralheizung beheizt (Grundwasserwärmepumpe).

Ofen / Cheminée: Der historische Herd in der Küche und der Kachelofen in der Stube sind nicht in Betreib.

Küche: Glaskeramik und Backofen, Kaffeemaschine mit Kapseln, Racletteset ist vorhanden. KEIN Fondueset.

Badezimmer: 1 (Dusche, Toilette), Haartrocken vorhanden.

Waschmaschine: vorhanden

Extras: Die Böden sind aus Holz und Stein, weshalb wir Ihnen gute Hausschuhe empfehlen.

Die Wohnung ist rollstuhlgängig. Im Treppenhaus befindet sich ein Lift.

Im Dachgeschoss befindet sich eine Gästewohnung für 2 Personen, die über die Genossenschaft Alterswohnungen Linth (GAW Linth) hinzugemietet werden kann.

Lage

Im Dorf 30, 8752 Näfels

Lage

Der Kanton Glarus erstreckt sich vom Einzugsgebiet der Linth bis zum Walensee sowie von der Linthebene westlich der Linth bis Bilten und umfasst auch den Kerenzerberg.

Näfels liegt am Eingang zum Glarnerland und war eine der ersten Gemeinden von Glarus Nord. Der heutige Dorfkern erstreckt sich entlang der Kantonsstrasse. Von Norden kommend fällt als erstes der mächtige barocke Freulerpalast auf, in dem das Museum des Kantons Glarus untergebracht ist. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite reihen sich das Hotel Schwert und das Restaurant Harmonie aneinander, bevor man das Ensemble der Beuge erreicht.

Näfels ist gut an die Bahnlinie von Ziegelbrücke nach Schwanden oder Linthal angebunden und somit ein idealer Ausgangspunkt, um das gesamte Glarnerland zu entdecken. Von hier aus lässt sich die Region von der Linthebene bis hinauf zum Urnerboden und Klausenpass hervorragend erkunden. Weitere Sehenswürdigkeiten wie der Klöntalersee, das Sernftal mit Elm oder Braunwald laden zu Ausflügen ein.

Geschichte

Der Name Näfels ist romanischen Ursprungs, abgeleitet von Novale (= Neuland), und weist auf eine voralemannische, romanische Besiedlung hin. Als Siedlungsplatz wählten die ersten Bewohner den Schuttkegel des Rautibaches, dessen leicht erhöhte Lage Schutz vor dem Hochwasser der Linth bot. Hier verlief auch die alte Landstrasse von Niederurnen nach Glarus, der Herrenweg. Auf dem heutigen Klosterhügel stand im Hochmittelalter eine Burg, in der ab 1288 die habsburgischen Vögte residierten, bevor die Eidgenossen die Anlage 1351 zerstörten. Im Jahr darauf schlossen die Glarner ein erstes Bündnis mit der Eidgenossenschaft und begannen, ihr Talgebiet mit einer über tausend Meter langen und gut drei Meter hohen Letzimauer unterhalb von Näfels zu befestigen. Hier kam es 1388 zur entscheidenden Schlacht, in der ein zahlenmässig unterlegenes Glarner Heer, unterstützt von den zu Hilfe eilenden Eidgenossen, das zahlenmässig überlegene Heer der Habsburger in die Flucht schlug. An diese Schlacht erinnern das Schlachtdenkmal und die seit 1389 alljährlich am ersten Donnerstag im April stattfindende Näfelserfahrt.

In der Schlacht bei Näfels 1799 wurde der russische Feldmarschall Suworow von französischen und helvetischen Truppen zum verlustreichen Rückzug über den Panixerpass gezwungen. Während des Zweiten Weltkrieges und des Kalten Krieges hatte die Sperrstelle Näfels zusammen mit den Artilleriewerken Niederberg und Beglingen die Aufgabe, den Reduit-Zugang Richtung Klausenpass zu sperren.

Im Rahmen der Glarner Gemeindereform wurde die Gemeinde 2011 mit den Gemeinden Bilten, Filzbach, Mollis, Mühlehorn, Niederurnen, Oberurnen und Obstalden zur neuen Einheitsgemeinde Glarus Nord zusammengeschlossen.

Ausflüge

Das verkehrsgünstig gelegene Näfels bietet Ausflugsmöglichkeiten in alle Himmelsrichtungen. Der nahe gelegene Obersee lädt zum Wandern und Baden ein. Das Dorf zwischen Rautispitz und Fronalpstock ist auch ein idealer Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen. Im Winter stehen zahlreiche Schneesportdestinationen zur Auswahl: Schlitteln auf dem Kerenzerberg, Skifahren in Braunwald und Elm.
Auch der grössere Klöntalersee ist einen Ausflug wert. Am ersten Donnerstag im April findet die Näfelserfahrt statt, die an die glorreiche Schlacht von 1388 erinnert.

MEdien

Werk, Bauen + Wohnen
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Hauswart leistet hier auch Care-Arbeit für die ältere Bewohnerschaft.

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