Natur und Baukultur im Wallis - Stiftung Ferien im Baudenkmal

Natur und Baukultur im Wallis

Als zwanzigster Kanton trat das Wallis erst relativ spät, im Jahr 1815, der Schweizerischen Eidgenossenschaft bei. Diese atemberaubende Region für Naturliebhaber beherbergt den höchsten Berg der Schweiz, die Dufourspitze, eingebettet in das Monte-Rosa-Massiv und das berühmte Matterhorn. Während unseres Aufenthaltes in der Kaplanei in Ernen haben wir diese spannende Region erkundet.

Bild und Text: Dominik Gehl

Das Wallis ist bekannt für seine kulinarischen Köstlichkeiten, verfügt über das grösste Weinanbaugebiet der Schweiz und ist berühmt für sein Raclette. Architektonisch beeindruckt das Wallis mit seinen malerischen Bergdörfern, die zum Teil autofrei und nur mit Bergbahnen erreichbar sind. Im Wallis befindet sich auch die höchste Gewichtsstaumauer der Welt und es gibt einige beeindruckende Hängebrücken zu überqueren.

Die Erkundung des Wallis im Spätfrühling bot uns eine spannende Reise durch seine abwechslungsreiche Landschaft und zweisprachige Kultur.

Auf dem Weg von Lausanne nach Ernen machten wir einen ersten Halt in Sion (Sitten).

Kultur in Sitten

Sion, die Hauptstadt des Wallis, bietet eine reiche architektonische Vielfalt, von mittelalterlichen Schlössern und alten Kirchen bis hin zu charmanten Kopfsteinpflasterstrassen mit Cafés und Boutiquen. In der Rue du Grand-Pont gab es zahlreiche Möglichkeiten zum Mittagessen.

Die Kathedrale von Sitten wurde zwischen dem Ende des 15. und dem Beginn des 16. Jahrhunderts erbaut. Ihr romanischer Glockenturm aus dem 12. Jahrhundert ist erhalten geblieben. Seine fünf Stockwerke gipfeln in einer eleganten achteckigen Backsteinspitze.

Bilder: Cathédrale de Sion – Fassade; Kathedrale von Sitten – Kirchenschiff

Zu den Höhepunkten im Inneren der Kathedrale gehören die Glasfenster. Die Fenster in der Apsis wurden 1949 von Auguste Wanner und die Glasfenster im Kirchenschiff wurden zwischen 1951 und 1952 von Paul Monnier geschaffen.

Bilder: Buntglasfenster in der Apsis von Auguste Wanner; Buntglasfenster im Kirchenschiff von Paul Monnier

Das Walliser Kunstmuseum ist nur fünf Gehminuten entfernt und befindet sich in den Schlössern Vidomnat und Majorie.

Das Museum besitzt eine umfangreiche Sammlung von über 6000 Kunstwerken und zeigt in seiner Dauerausstellung 150 verschiedene Werke. Von der Terrasse aus hat man einen herrlichen Blick auf das Schloss Tourbillon und die Basilique de Valère.

Etwas ausserhalb des Stadtzentrums wurde Les Celliers de Sion, die Weinkellerei der Walliser Weinhäuser Bonvin und Varonnach, nach Plänen des lokalen Architekten Pascal Varone gebaut und 2017 eröffnet.

Das Gebäude ist energieautark. Die Edelstahlverkleidung erinnert an die Edelstahltanks, die bei der Weinherstellung verwendet werden. Direkt neben den Weinbergen gelegen, ist es ein idealer Ort, um Weine zu verkosten und zu kaufen.

Bild: Celliers de Sion

Wir setzten unseren Weg fort, der nun abwechselnd über die bereits fertiggestellte neue Autobahn und die Regionalstrasse führte. In der Nähe von Ernen hielten wir nach Brig im Walker-Laden an, um den lokalen Raclette-Käse zu kaufen. Walker ist ein Produzent vieler preisgekrönter Käsesorten.

Kaplanei

Als Unterkunft für diese Woche haben wir die Kaplanei in Ernen gewählt. Das charmante Gebäude, das 1776 als Wohn- und Arbeitsstätte der örtlichen Kaplanen erbaut wurde, liegt auf 1200 m ü. M. und bietet aus seinen Fenstern eine wunderschöne Aussicht auf das Rhonetal.

Bild: Kaplanei von aussen

Die Kaplanei wurde 2018 von der katholischen Kirchgemeinde Ernen an die Stiftung Ferien im Baudenkmal übergeben mit dem Ziel, das Haus vor dem Verfall zu bewahren und mit neuem Leben zu füllen. Nach einer sanften Renovation, die 2023 abgeschlossen wurde, empfängt das Gebäude nun Feriengäste und bringt ihnen die historische Baukultur näher.

Das Herzstück der Kaplanei befindet sich im zweiten Obergeschoss mit Küche, Ess- und Aufenthaltsraum.

Bilder: Wohnstube und Esszimmer der Kaplanei

Die Farbe des Wohnzimmers wurde sorgfältig restauriert, um den ursprünglichen Farbton wiederzugeben. Den würfelförmigen Ofen zieren Darstellungen des Heiligen Georg, des Schutzpatrons der Kirche, und der Heiligen Katharina mit dem Rad, der Schutzpatronin der Kaplanei. Moderne Akzente setzen die von Le Corbusier entworfenen Stehlampen.

Bilder: Darstellung des Heiligen Georg; Darstellung der heiligen Katharina; Stehlampe nach einem Entwurf von Le Corbusier

Im dritten Stock entdeckten wir die ehemalige Hauskapelle, deren Decke mit allegorischen Gemälden geschmückt ist, die Johann Georg Pfefferle zugeschrieben werden.

Die Schlafzimmer, die sich ebenfalls auf dieser Ebene befinden, werden mit einem Holzofen beheizt.

Bilder: Hauptschlafzimmer; Specksteinofen im Schlafzimmer

In den Sommermonaten steht im Dachgeschoss ein zusätzliches Doppelzimmer zur Verfügung. Alle Stockwerke sind über eine Innentreppe erreichbar.

Bilder: Schlafzimmer im Dachgeschoss; Treppenhaus

Das Untergeschoss wurde grundlegend restauriert und beherbergt nun moderne Sanitäranlagen und einen Musikraum mit Klavier. Diese durchdachten Umbauten verbinden den historischen Charme der Kaplanei mit modernem Komfort und sorgen für einen angenehmen Aufenthalt.

Bilder: Musikzimmer; Badezimmer

Nachdem wir uns mit dem Haus vertraut gemacht und eingelebt hatten, machten wir einen kurzen Spaziergang zum örtlichen Supermarkt und waren bereit für einen Abend mit Raclette und einem Glas Wein. Danach spielten wir Karten und kümmerten uns um das knisternde Feuer in den beiden Öfen. Am nächsten Morgen stellten wir mit Erstaunen fest, dass die Öfen immer noch die Zimmer heizten und sich warm anfühlten. Wie sich herausstellte, ist das bei diesen alten Specksteinöfen so. Deshalb reicht es auch, sie nur zweimal am Tag anzufeuern.

Ernen und Mühlebach

Ernen liegt am linken Rhoneufer und wurde 1214 erstmals urkundlich erwähnt. Strategisch günstig zwischen den Pässen Albrun, Furka und Grimsel gelegen, florierte der Ort während Jahrhunderten als zentraler Warenumschlagplatz.

Als ehemalige Hauptstadt des Zenden Goms hat es nicht weniger als fünf Bischöfe hervorgebracht, was von seiner historischen Bedeutung und seinem Wohlstand zeugt. Das Erbe dieses Reichtums zeigt sich in den vielen schönen Häusern, die die Strassen des Dorfes zieren.

Der vom Verkehrsverein organisierte Dorfrundgang ist eine gute Gelegenheit, mehr darüber zu erfahren. Mit dem Bau der Furkastrasse in den 1860er Jahren und dem Bau der Furka-Bahnlinie 1914 auf der anderen Seite des Rhonetals begann für Ernen eine Zeit des Wandels. Während das Dorf an den Rand der grossen Verkehrsachsen gedrängt wurde, trugen diese paradoxerweise auch zur Erhaltung des architektonischen Erbes bei. 1979 erhielt Ernen, das heute im Landschaftspark Binntal liegt, den Wakkerpreis des Schweizer Heimatschutzes.

Das bedeutendste Bauwerk von Ernen ist zweifellos die Pfarrkirche St. Georg, die zwischen 1510 und 1518 nach Plänen von Ulrich Ruffiner erbaut wurde. Das Gewölbe des Chores ist mit aufwendigen vegetabilen Dekorationsmalereien von Hans Rischiner aus dem Jahr 1518 geschmückt.

Das Chorgestühl wurde 1666 von Georg Mattig und Hans Siegen geschnitzt, die Seitenaltäre entstanden um 1720 in der Werkstatt von Anton Sigristen, während der Hochaltar zwischen 1758 und 1761 von Placy Schmid aus Disentis geschaffen wurde.

Bild: Hochaltar, geschaffen zwischen 1758 und 1761 von Placy Schmid.

Bild: Die Orgel wurde zwischen 1679 und 1680 von Christopher Aebi gebaut.

Die Skulptur des Heiligen Georg im Drachenkampf stammt aus dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts. Der Helferaltar stammt aus dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts, das Taufbecken aus dem späten17. Jahrhundert.

Bilder: Skulptur des Heiligen Georg im Kampf mit dem Drachen; Altar der Heiligen Helfer aus dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts; Taufbecken

Heute dient die Pfarrkirche St. Georg nicht nur als Gotteshaus, sondern auch als kulturelle Begegnungsstätte, in der im Rahmen der Ernener Musikfestspiele Konzerte stattfinden.

In unmittelbarer Nähe des Dorfplatzes befindet sich das 1995 eröffnete Museum im historischen Jost-Sigristen-Haus in Ernen, das dem Besucher einen spannenden Einblick in das Leben des Jakob Valentin Sigristen im ausgehenden 18. Jahrhundert.

Bild: Jost-Sigristen-Haus

Jakob Valentin Sigristen lebte von 1733 bis 1808 und war der letzte Gouverneur des alten Wallis vor der französischen Invasion. Ursprünglich 1573 von Martin Jost erbaut, stammen die meisten Einrichtungsgegenstände aus dem späten 18. Jahrhundert. Eines der auffälligsten Merkmale des Jost-Sigristen-Hauses ist das Arbeitszimmer mit seiner kunstvoll verzierten Decke, die mit exquisiten Grisaille-Malereien geschmückt ist.

Bilder: Jost-Sigristen-Museum; Grisaille-Gemälde

Ein kurzer Spaziergang von ca. 20 Minuten im Naturpark Binntal führt ins Nachbardorf Mühlebach, das mit seinen rund 80 Einwohnern eine dichte Gemeinschaft bildet. Da das Dorf während Jahrhunderten von Bränden und anderen Katastrophen verschont blieb, konnten zwölf Gebäude im Dorfkern auf die Zeit zwischen 1389 und 1501 datiert werden. Mühlebach verfügt heute über den ältesten kompakten Holzdorfkern der Schweiz.

Auf einer kleinen Anhöhe östlich von Mühlebach steht die Kapelle St. Joseph, die zwischen 1673 und 1676 erbaut wurde. Von der Kapelle aus bietet sich ein Panoramablick auf die majestätische Kulisse der Walliser Alpen.

Direkt neben dem Dorfzentrum wurde im Sommer 2015 die 92 Meter hohe und 280 Meter lange Gomsbrücke eröffnet. Sie verbindet seither ganzjährig die Wandergebiete der Gemeinden Bellwald und Ernen.

Bild: Goms-Brücke

UNESCO-Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch

Das UNESCO Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch erstreckt sich über eine Fläche von 82’400 Hektaren. Das Gebiet ist ein herausragendes Beispiel für die Entstehung der Hochalpen und beherbergt den grössten Gletscher Eurasiens, den Grossen Aletschgletscher. Die Aletsch Arena ist ganzjährig über ein Netz von Seilbahnen und Sesselliften erschlossen und bietet den Besuchern herrliche Möglichkeiten zum Skifahren im Winter und Wandern auf malerischen Pfaden im Sommer.

Da unser Besuch im Vorfrühling, nach dem Ende der Skisaison, stattfand, waren wir erfreut zu erfahren, dass spezielle Frühlingsausflüge zum Aussichtspunkt Hohfluh auf 2227 m.ü.M angeboten wurden.

Bilder: Grosser Aletschgletscher; Matterhorn-Blick von der Riederalp

Von diesem Aussichtspunkt aus konnten wir die Grösse des Gletschers bewundern, auch wenn er kleiner ist als bei unserer ersten Begegnung vor drei Jahrzehnten. In der anderen Richtung sahen wir die Silhouette des Matterhorns, was die Schönheit der Landschaft noch verstärkte.

Bei frühlingshaften Temperaturen konnten wir die Sonne in vollen Zügen geniessen – im T-Shirt! – während unsere Füsse noch im Schnee steckten.

Unten im Tal, in Naters bei Brig, wurde 2016 das World Nature Forum eröffnet.

Bilder: Weltnaturforum

Das interaktive Museum zeigt die Wunder des UNESCO Welterbes Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch und bietet den Besuchern eine Reise durch die Natur und das reiche kulturelle Erbe der Region. Unter den vielen Schätzen, die es zu entdecken gilt, befindet sich auch ein originaler Jungfraubahnwagen. Der historische Wagen, der 1912 seine Jungfernfahrt auf das legendäre Jungfraujoch antrat, lädt zu einer Reise in die Vergangenheit ein. Das Panoramakino mit seiner 100 Quadratmeter grossen Leinwand macht das Erlebnis noch intensiver.

Ein Schloss und Hotels

Das Stockalperschloss in Brig wurde zwischen 1658 und 1678 für den bekannten Seidenhändler Kaspar Stockalper erbaut. Die Pläne stammen von den Gebrüdern Christian, Peter und Balthasar Bodmer. Der rechteckige Bau weist drei Türme mit markanten Zwiebeldächern auf, die nach den biblischen Heiligen Drei Königen benannt sind: Kaspar, Melchior und Balthasar.

Bild: Stockalperschloss

Der grosse Hof von 40 mal 32 Metern weist elegante Arkaden auf, die an die italienische Renaissance erinnern. Eine Arkadenbrücke führt zum älteren Stockalperhaus mit Kapelle.

Bilder: Innenhof und Arkaden; Arkadenbrücke

Die Station Ritz in Niederwald ist eine charmante Hommage an das Erbe von César Ritz, eingebettet in den historischen Bahnhof von Niederwald. Das malerische Museum bietet den Besuchern einen Einblick in das Leben und die Errungenschaften des berühmten Hoteliers, der hier 1850 geboren wurde.

Zu den Höhepunkten gehört die Suite M, eine sorgfältige Rekonstruktion eines ehemaligen Zimmers des 1898 eröffneten Hotel Ritz am Place de Vendôme in Paris.

Bilder: Bahnhof Ritz; Suite M

Das Museum zeigt auch interessante Exponate darüber, wie andere Marken versuchten, den berühmten Namen Ritz für sich zu nutzen, sei es für Cracker, Autos oder Parfüm.

Bilder: Vermarktung – Chanel; Marketing – Ritz-Kekse; Vermarktung – Cadillac

Das 1882 in einer Haarnadelkurve der Furkapassstrasse erbaute Hotel Belvédère in Gletsch ist heute ein malerisches Relikt vergangener Zeiten. Ursprünglich als bescheidenes Refugium konzipiert, wurde das Hotel 1890 und 1903 zweimal auf insgesamt 90 Betten erweitert.

Bild: Hôtel Belvédère in Gletsch

Seine Fenster blickten auf den Rhonegletscher, und die Besucher konnten bequem in die ins Eis gehauene Grotte gelangen. Das Hotel war 1964 Schauplatz des James-Bond-Films „Goldfinger“, in dem Sean Connery den Furkapass überquert. In jüngerer Zeit diente die zeitlose Fassade des Hotels als Titelbild für das Buch „Accidentally Wes Anderson“. Durch das Abschmelzen des Rhonegletschers im Zuge des Klimawandels ist der Tourismus zurückgegangen und das Hotel Belvédère ist trotz seiner glanzvollen Vergangenheit seit 2015 geschlossen.

Auf dem Rückweg nach Lausanne machten wir noch einige Zwischenstopps im französischsprachigen Wallis.

Beton und Seen

Die Kirche Sainte-Croix in Sierre wurde von Jean-Marie Ellenberger entworfen und zwischen 1959 und 1962 in Sichtbetonbauweise errichtet.

Die charakteristische ovale Form der Kirche ist nicht nur ein architektonisches Merkmal, sondern zeigt auch den tiefgreifenden Wandel hin zu einem gemeinschaftlichen Engagement im Vorfeld des Zweiten Vatikanischen Konzils. Der Christus am grossen Kreuz ist ein Werk des Genfer Bildhauers Albert Rouiller. Die Glasfenster stammen von Albert Chavaz.

Bilder: Kirche Sainte-Croix; Ovales Kirchenschiff

In der Nähe befindet sich der unterirdische See von St. Leonard. Mit einer Länge von über 300 Metern und einer Breite von bis zu 20 Metern ist er der grösste unterirdische See Europas. Er wurde 1943 entdeckt, aber erst nachdem ein Erdbeben 1946 weitere Spalten geöffnet hatte, war der Wasserspiegel niedrig genug, um ihn zu befahren. Die Bootsfahrten dauern etwa 30 Minuten.

Bild: Unterirdischer See St. Leonard

Eine kurze Fahrt ins Tal von Hérémence führte uns zur Kirche Saint-Nicolas d’Hérémence, einem beeindruckenden Beispiel brutalistischer Architektur. Sie wurde von Walter Maria Förderer als Ersatz für eine Kirche aus dem 18. Jahrhundert entworfen, die bei einem Erdbeben im Jahr 1946 beschädigt wurde.

Bild: Saint-Nicolas d’Hérménence – Fassade und Turm; Saint-Nicolas d’Hérménence – Kirchenschiff

Die zwischen 1968 und 1971 erbaute Kirche steht auf einem steilen Gelände mit einem Höhenunterschied von mehr als 15 Metern und teilt mit der Staumauer Grande Dixence eine gemeinsame Bausubstanz. Eine anmutige Treppe verbindet die verschiedenen Ebenen des Gebäudes, das auch eine öffentliche Bibliothek und Räumlichkeiten für die örtlichen Vereine beherbergt.

Im Sommer empfiehlt sich ein Abstecher ins Tal zur Staumauer Grande Dixence zu fahren. Die Staumauer wurde zwischen 1950 und 1961 erbaut. Mit einer beeindruckenden Höhe von 285 Metern ist sie das höchste Bauwerk der Schweiz und die höchste Gewichtsstaumauer der Welt.

Bilder: Grande Dixence

Das Wasser der Staumauer speist vier Kraftwerke, die zusammen genug Strom produzieren, um rund 400000 Haushalte zu versorgen. Die Ausmasse der Staumauer sind gewaltig: Sie ist an der Basis 200 Meter breit und verjüngt sich an der Spitze auf 15 Meter. Seine Struktur besteht aus erstaunlichen 6000000 Kubikmetern Beton, ein Beweis für die sorgfältige Planung, die für seinen Bau erforderlich war. In der Umarmung der Staumauer liegt der weitläufige Stausee Lac des Dix, der mit einer Fläche von 4 Quadratkilometern der grösste See der Alpen oberhalb von 2000 Metern ist. Die Staumauer kann mit einer kleinen Seilbahn erreicht werden.

Trotz des frühlingshaften Wetters mit Sonne, Schnee und allem, was dazwischen liegt, verbrachten wir sehr erholsame Tage, in denen wir die Schönheiten des Wallis – sowohl die natürlichen als auch die von Menschenhand geschaffenen – entdecken konnten.

Dominik Gehl ist Fotograf und Content Creator aus Lausanne, Schweiz, und hat sich auf Architekturfotografie spezialisiert. Auf seinen Reisen durch die Schweiz übernachtet er in den Baudenkmälern der Stiftung und erkundet von dort aus die Region und ihre architektonische Vielfalt. @dominikgehl