Casa Pensch - Stiftung Ferien im Baudenkmal

Casa Pensch

, Capriasca TI

Die Casa Pensch, ein auf Fundamenten aus dem 12./13. Jahrhundert erbautes Haus, zeugt von der besseren Erschliessung des Tessins durch den im Jahr 1980 fertiggestellten Gotthard-Strassentunnel. Ein halbes Jahrhundert lang diente es dem Ehepaar Pensch als Ferienhaus. Nach einer behutsamen Restaurierung soll es Feriengästen die Geschichte der Region erzählen.

Projektstatus

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GEschichte und Baukulturelle Besonderheiten

Das Tessiner Steinhaus Casa Pensch wurde auf Fundamenten aus dem 12./13. Jahrhundert errichtet. Der östliche Kellereingang und das ihn umgebende Mauerwerk stammen aus der Romanik. Die Entstehungszeit des restlichen Gebäudes ist hingegen unbekannt.

Es handelt sich um einen traditionellen, massiven Tessiner Steinbau aus Granit bzw. Gneis mit Kalkmörtel in Sichtmauerwerk. Alle Holzteile bestehen aus lokalem Kastanienholz. Ursprünglich hatte das Gebäude ein Steinplattendach (Piode), das 1985 durch ein Ziegeldach ersetzt wurde.

Als 1970 die Ausbaupläne für die Gotthardautobahn bekannt wurden, machte sich das Ehepaar Pensch auf die Suche nach einem geeigneten Haus im Tessin und stiess bald auf die Casa Pensch. Die Liegenschaft – ein Gebäude mit 500 m² Umschwung – wurde 1972 vom Ehepaar Pensch erworben und mangels Strassennamen und Hausnummern ortsüblich mit dem Namen der Eigentümer benannt. Hausnummern wurden erst 2018 angebracht.
 

Die Casa Pensch liegt im unteren Dorfkern von Sala, dem sogenannten Nucleo Basso. Als reines Ökonomiegebäude gehörte sie zum Familienbesitz der Familie Lepori, zu dem auch das Wohn- und Arbeitshaus Nucleo Basso 37, das Stallgebäude Nucleo Basso 38 (heute ein Wohnhaus), viel Land und ein grosses Alpgebäude auf der Alpe Brena gehörten. Durch Erbteilung gelangte das Wirtschaftsgebäude an einen Sohn der Familie Lepori, der Sala verliess und als Bauarbeiter in Sissach BL seinen Lebensunterhalt verdiente. Seine Witwe, die Sissacherin Anni Lepori, verkaufte das Haus schliesslich an das Ehepaar Pensch. Das Gebäude wurde früher im Dorf allgemein als „Fienile” (fieno = italienisch für „Heu”) bezeichnet.

Üblicherweise waren die Fienili im Luganese giebelständig nach Süden ausgerichtet. Der hohe, offene Giebel ermöglichte eine gute Besonnung des eingelagerten Heus. Bei der Casa Pensch steht das langgestreckte Gebäude jedoch quer zur Sonne und der Giebel wurde mit nach Süden hochgezogener Traufe asymmetrisch ausgeführt, um eine gute Besonnung zu ermöglichen. Bemerkenswert sind auch die beiden Kellereingänge des Altbaus. Der östliche Eingang ist romanisch und verfügt über ein nachträglich eingebautes Oberlicht aus Monolithen. Der andere Eingang ist mit handgehauenen Steinen gewölbt, was im Tessin selten ist.

In geduldiger Handarbeit und mit Hilfe örtlicher Unternehmer sanierte das Ehepaar Pensch das ehemalige Ökonomiegebäude und machte es bewohnbar. Schon damals achteten sie auf traditionelle Materialien und holten bei Bedarf Bauteile als Spolien aus dem Dorf. Auch das Mobiliar spiegelt die Geschichte des Ortes wider und wurde von Herrn Pensch selbst restauriert.

Nach mehr als 50 Jahren der Nutzung als Ferienhaus und im reifen Alter hat sich das Ehepaar Pensch entschlossen, die Casa Pensch der Stiftung Ferien im Baudenkmal zu einem symbolischen Preis zu vermachen. Damit soll die Geschichte des Hauses, seiner Bewohner und seiner Ausstattung bewahrt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

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  1. Zeichnung vom Raum beim Kauf 1972.
  2. Die Ansicht heute.

Projektbeschrieb und Sanierungsmassnahmen

Die Casa Pensch wurde in den 1970er Jahren vom Ehepaar Pensch und örtlichen Handwerkern von einem Ökonomiegebäude in ein Wohnhaus umgestaltet. Dabei wurde kaum in die Bausubstanz eingegriffen; die notwendigen Einbauten bestanden aus Zwischenwänden, einer Treppe, einer Küche, einem Bad und Haustechnik.

Dabei wurde darauf geachtet, ortstypische Materialien und Bauteile zu verwenden. Einige Bauteile stammen aus Sanierungsprojekten im Ort, wurden angepasst und wieder eingebaut. Dank dieser hochwertigen Bauweise und der guten Nutzung und Instandhaltung über die Jahre hinweg präsentiert sich die Casa Pensch heute in einem bewohnbaren Zustand.

Die Casa Pensch ist nach über 50 Jahren in einem guten Zustand. Dennoch sind einige Erneuerungen, vor allem im Bereich der Haustechnik, notwendig, bevor sie den Feriengästen der Stiftung zur Verfügung gestellt werden kann.

Die grösste Investition wird die Umstellung der Ölheizung auf eine nachhaltige Wärmeerzeugung sein. Eine erste Machbarkeitsstudie hat ergeben, dass eine Luft-Wasser-Wärmepumpe die geeignetste Lösung darstellt.

Die Elektro- und Sanitärinstallationen müssen dem heutigen Standard angepasst werden. Das Badezimmer mit den blauen Keramikfliesen ist sehr ansprechend und soll erhalten bleiben.

Die untere Küchenzeile, die mit verschiedenen Geräten ergänzt wurde, wird erneuert und an die Bedürfnisse der Gäste angepasst. Die Oberflächen bleiben weitgehend erhalten und werden nur aufgefrischt.

Die Möblierung stammt vom Ehepaar Pensch und wurde liebevoll mit Gebrauchsgegenständen aus der Region ergänzt. Im Einrichtungskonzept haben regionale Möbel ihren Platz gefunden. Zahlreiche Gerätschaften für die Kastanienernte oder die Milchwirtschaft ergänzen die Ausstattung. Diese sollen weitestgehend erhalten bleiben und nur wo nötig ersetzt oder ergänzt werden.

Lizenznummer TI: NL-00011156

GEplantes Vorgehen

Ab Frühling 2024
Fundraising

Ab Frühling 2024
Zwischennutzung bis Baubeginn

Voraussichtlich Herbst 2025
Beginn Bauphase

Voraussichtlich Winter 2025
Beginn Vermietung

Lage

Sala nucleo 39 6954 Sala Capriasca

Lage

Sala Capriasca ist ein Ortsteil der Gemeinde Capriasca. Das am südwestlichen Rand der Hochebene von Tesserete gelegene Dorf bietet eine wunderschöne Aussicht und befindet sich auf 550 m ü. M. Es weist eine kompakte Bebauung mit historischem Kern auf und ist im ISOS mit dem Erhaltungsziel A aufgeführt. Die Ursprünge der Kirche reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück. Die Casa Pensch liegt hangabwärts am Rande des engen Gassengewirrs und verfügt über einen seitlichen Garten, der einen Blick ins Tal und auf das gegenüberliegende Kloster Santa Maria dei Frati Cappuccini freigibt. Von der oberen Etage aus hat man einen herrlichen Blick über die Dächer hinweg auf das Tal des Vedeggio und die umliegenden Berge. Von Sala aus kann man über eine grüne Hochebene mit Obstbäumen nach Tesserete spazieren.

Sala Capriasca ist halbstündlich mit dem Bus nach Lugano verbunden.

Geschichte

Im Mittelalter war Sala Capriasca ein befestigtes lombardisches Burgstädtchen. Es wurde im Jahr 1078 unter dem damaligen Namen Sale erstmals erwähnt. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts musste es dem Herzog von Mailand 51 Soldaten und umfangreiches Kriegsmaterial zur Verfügung stellen. Im Jahr 1478 nahmen die Eidgenossen den Ort ein und steckten ihn in Brand. Noch heute sind in der Hauptgasse im Nucleo Alto die Umrahmungen von drei alten „Stadttoren” erhalten. Der markante romanische Kirchturm, der erstmals im 12. Jahrhundert erwähnt wurde, und die später erneuerte Kirche Sant’Antonio Abate stehen außerhalb des Dorfes.

Die enggebaute Dorfanlage zieht sich den Hang hinunter und ist weitgehend original erhalten. Als einziger Ort der Region ist er nicht mit modernen Siedlungen umbaut und steht als schützungswertes Ortsbild von nationaler Bedeutung unter dem Schutz der Eidgenossenschaft. Ursprünglich war die Wirtschaftsform in Sala rein bäuerlich. Heute gehört Sala zum Gemeindeverbund Capriasca mit dem Zentrum Tesserete.

Ausflüge

Die Hochebene von Capriasca liegt über dem Tal des Vedeggio, das das nördliche Tessin mit Lugano und Mendrisio verbindet. Die Hochebene befindet sich zwischen dem mediterranen Lugano, das ein Brennpunkt für Kultur und Tourismus ist, und den südlichen Voralpen um den Gazzirola, wo sich die Bergwelt erwandern lässt. Dank der zentralen Lage können Ausflüge in alle Himmelsrichtungen und Höhenlagen des Tessins unternommen werden.

Baudenkmäler in Arbeit

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