Casa Palü - Stiftung Ferien im Baudenkmal

Casa Palü

, Stampa GR

Die Casa Palü ist ein Zeuge des ehemaligen Industriegebiets Palü in Stampa. Lange Zeit wurde es als Gerberei und Wohnhaus genutzt. Ab 1964 diente es dem bekannten Kunstmaler Varlin als Ferien- und Gästehaus.

Verfügbarkeit

Ab (pro Woche)
1425.-
5 Personen
3 Schlafzimmer
Privatparkplatz auf Grundstück/Hofanlage
erlaubt
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La durée d’un séjour dans ce logement ne peut pas être inférieure à nuits.
Dieses Objekt kann min. Nächte gebucht werden.
La durée d’un séjour dans ce logement ne peut pas dépasser 28 nuits.
Dieses Objekt kann max. 28 Nächte gebucht werden.
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Beschreibung & Geschichte

Das Haus stammt aus dem 17. Jahrhundert, Teile sind auch älter. Aus dem Jahre 1817 stammt vermutlich die Erweiterung durch den Strickbau. Die beiden Bauetappen sind heute noch gut erkennbar. Die Casa Palü ist ein Zeuge des ehemaligen Gewerbegebiets bei Palü in Stampa. Über lange Zeit wurde es als Gerberei genutzt. An der Rückseite des Hauses verlief ein Kanal, dessen Wasser sich in die Maira ergoss. Weiter oben am Kanal gab es Sägereien und Mühlen. Das bezeugen die Mühlsteine, die auf dem Gelände gefunden wurden. Ein Teil des Wassers wurde vermutlich durch den Keller des Hauses geleitet, in dem die Bottiche standen und in denen Häute gegerbt wurden.

Seit dem 18. Jahrhundert ist die Familie Stampa in Palü nachweisbar. Besonders zu erwähnen sind Antonio Stampa «Tunin da la Palü» (1808-1893), der Urgrossvater mütterlicherseits von Alberto Giacometti, der mit seinen vier Töchtern die Gerberei betrieb, sowie Giovanni Stampa (1834-1913), der Grossvater von Alberto Giacometti. Antonia Stampas Kinder waren: Giovanni, Maria, Santina, Anna, Agostino, Emilio, Violanta (4 Töchter), und der uneheliche Luigi. Maria Stampa heiratete Giacomo Giacometti, ihr Sohn Enrico Giacometti (1866-1954) soll sich während des Hochwassers von 1927, das im ganzen Bergell schwere Schäden anrichtete und auch die Brücke zum Palazzo Castelmur mitriss, geweigert haben, das Haus zu verlassen. Selbst als das Wasser durch den Keller floss und die Steine gegen die Hauswand polterten. Das Haus hielt den Wassermassen stand, weil es auf einem Felsen gebaut ist. Das Haus wurde von Andrea Wazzau und Nelda Giacometti übernommen. Jahre später, 1964, kaufte es der berühmte Maler Varlin. Er nutzte es als Ferien- und Gästehaus. Der Schriftsteller Hugo Loetscher arbeitete längere Zeit in der Casa Palü an seinem Roman «Der Imune». Auch der Fotograf und Verleger Ernst Scheidegger verbrachte hier oft seine Ferien.

Von 1954 bis 1964 stand das Haus leer. Aufgrund eines undichten Daches befand es sich in einem schlechten Zustand, als Varlin es übernahm. In den 60er und 70er Jahren wurde es im Stil der Zeit instand gesetzt, ohne in die Bausubstanz einzugreifen. In den Jahren 2016 und 2017 wurde das Haus umfassend renoviert. Die Eingriffe der 60er und 70er Jahre wurden rückgängig gemacht. Das Dachgeschoss wurde geöffnet, um mehr Licht in das Gebäude zu bringen. Dach und Kellerdecke erhielten eine Wärmedämmung. Küche und Bad wurden komplett erneuert. Die Aussenfassade wurde sorgfältig restauriert und die Eingangstür aus den 80er Jahren ersetzt. Konzept, Bauleitung und Ausstattung wurden von den Eigentümern Tobias Eichelberg und Patrizia Guggenheim übernommen. Die Arbeiten wurden überwiegend von lokalen Handwerkern ausgeführt.

Die Casa Palü befindet sich in Privateigentum und wird über die Stiftung Ferien im Baudenkmal vermietet.

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  1. Die vier Stampa Schwestern mit Mägden.
  2. Enrico Giacometti mit Familie vor der Casa Palü (Bild: Centro Giacometti)
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  1. Der Kunstmaler Varlin vor der Casa Palü.

Baukulturelle Besonderheiten

Die Casa Palü wurde zwischen grossen Felsen am Ufer der Maira errichtet, die zum Teil ins Gebäude integriert wurden. So lehnt sich das Haus zur Strasse hin an einen grossen Felsen und zum Bach hin dient ein weiterer Felsen als Fundament. Dies ist möglicherweise auch der Grund dafür, dass das Haus die Jahrhunderte überdauert hat, denn der Wasserspiegel reicht bei Hochwasser bis an die Mauern heran. Der älteste Teil des Gebäudes besteht aus drei Stockwerken aus dickem Mauerwerk, die ursprünglich alles Aussenmauern waren.

Im Keller befindet sich heute noch ein grosser Steintisch, der vermutlich als Arbeitstisch diente, zu Zeiten als das Haus als Gerberei genutzt wurde. Über dem Keller befindet sich im heutigen Erdgeschoss die grosse Stüa, ein grosser mit Fichtenholz getäferter Raum mit dem gemauerten Ofen, der von einem Nebenraum aus angefeuert wird. Die Fenstereinfassungen, die Türe und andere Zierelemente sind aus Arvenholz, der Fussboden aus breiten Lärchenholz-Brettern. Gegenüber des Ofens befindet sich ein in die Wand eingebauter Sekretär aus Nussbaumholz.

Die ursprünglich schmale Treppe hinter dem Ofen, die durch eine Klappe in das darüberliegende ebenfalls getäferte Schlafzimmer führt, ist noch vorhanden. Der jüngere Teil des Hauses stammt aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts. Er besitzt ein weniger massives Mauerwerk und besteht grösstenteils aus einer Holzkonstruktion in Strickbauweise, die ummauert wurde. Diese Holzkonstruktion ist in der kleinen Stüa und im darüber liegenden Zimmer heute noch zu sehen. Die beiden Bauetappen sind an der der Aussenfassade gut erkennbar.

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  1. Aufnahme der Casa Palü aus dem Jahr 1962

Informationen zum Ferienhaus

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  1. Grundriss Erdgeschoss
  2. Grundriss Obergeschoss

Die Casa Palü befindet sich direkt am Ufer des Flusses Maira, mit Blick auf den Palazzo Castelmur. Das Baudenkmal bietet in einem Doppel- und Einzelzimmer sowie einem Zimmer mit einem Einzel- und Doppelbett (auf der Galerie) Platz für bis zu 5 Personen.

Ein gemütliches Wohnzimmer mit grossem Stubenofen und Sitzecke sowie eine moderne Küche bieten alle Annehmlichkeiten. In der Küche kann man heute noch auf dem historische Holzkochherd über dem Feuer kochen.

Die Casa Palü ist ein historisches Haus, ein Baudenkmal. Obwohl im Übrigen technisch zeitgemäss ausgestattet, möchten wir Sie darauf hinweisen, dass gewisse funktionelle Details wie Fenster- und Türöffner, Treppenhandläufe und Stufenhöhen nicht der gängigen Norm entsprechen und eine eventuelle Gefahrenquelle bergen können.


Personen: 5 (plus 1 Baby bis 2 Jahre)

Schlafzimmer: 1 Doppelzimmer, 1 Zimmer mit einem Doppel- und Einzelbett, 1 Einzelzimmer (Bettsofa), Babybett auf Anfrage.

Saison: ganzjährig

Kurzferien: Ostern, Pfingsten, Auffahrt (min. 3 Nächte)

Höhe: 994 m ü. M.

Haustiere: auf Anfrage erlaubt

ÖV: Mit dem Zug bis Landquart, umsteigen nach St.Moritz. In St.Moritz umsteigen auf das Postauto 4 Richtung Chiavenna. Postautohaltestelle Stampa-Palü.

Parkplatz: Vor dem Haus stehen den Gästen zwei private Parkplätze zur Verfügung.

Aussenbereich: Garten mit Gartenmöbel

WLAN: vorhanden

Heizung: Das Haus wird mit dem Stubenofen, dem Holzkochherd und mobilen Elektroöfen beheizt.

Ofen / Cheminée: Stubenofen

Küche: Mokkakanne

Badezimmer: 1

Waschmaschine: vorhanden

Extras: Die Böden bestehen aus Holz und Stein, weshalb wir gute Hausschuhe empfehlen.

Lage

La Palü 153, 7605 Stampa

Lage

Stampa ist ein kleines Bergdorf im Bergell, dem Tal, welches das Engadin mit Chiavenna in Italien verbindet. Es liegt auf knapp 1000 Meter im Talboden, direkt am linken Ufer der Maira, rund 35 Kilometer südwestlich von St. Moritz und 17 Kilometer östlich von Chiavenna. Die steilen Berghänge im Süden verhindern, dass die Sonne im Winter den Talboden erreicht. Das schöne Winterwetter kann man in den nahe gelegenen Orten Soglio und Maloja geniessen. Der Flurname Palü bedeutet Sumpf, nasse Wiese und ist ein Hinweis auf die Lage nahe am Fluss.

Geschichte

Bei Grabungen in Stampa wurden Siedlungsreste aus der Römerzeit gefunden, darunter ein spätrömisches Wannengrab in einem Felsen im Dorfteil Palü. Im Jahre 960 kam das Bergell zum Bistum Chur, seither ist es politisch mit der Alpennordseite verbunden. Im 12. Jahrhundert war das Tal bereits gut erschlossen und besiedelt. Im 16. Jahrhundert übernahm das Bergell den protestantischen Glauben, und führte das Italienische als Amtssprache ein. Es ist so die einzige italienischsprachige und protestantisch geprägte Region der Schweiz. Der Septimerpass, der das Bergell mit dem Oberhalbstein verbindet, war lange Zeit einer der wichtigsten Alpenübergänge. Diese Lage als Durchgangstal hatte eine prägenden Einfluss auf das Bergell und bot Erwerbsmöglichkeiten im Transport- und Säumerwesen. Mit dem Ausbau des Gotthardpasses verlagerte sich der Verkehr, und der Septimerpass verlor seine Bedeutung. Einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte das Bergell mit dem Bau der Wasserkraftwerke durch die Elektrizitätswerke der Stadt Zürich in den 1950er Jahren. Bis 2010, als sich die fünf Gemeinden des Bergells zur Gemeinde Bregalia zusammenschlossen, bildete Stampa zusammen mit den Ortschaften Coltura, Montaccio, Borgonovo und Maloja eine eigene Gemeinde. Stampa ist die Heimat des Künstlers Alberto Giacometti (1901-1966) und seiner Familie.

Ausflüge

Der Palazzo Castelmur, in maursisch-gotischem Stil, liegt gleich gegenüber der Casa Palü. In der permanenten Ausstellung erfährt man viel über die Bergeller Auswanderer, die in ganz Europa Karriere als Zuckerbäcker machten. Ebenfalls gut zu sehen ist die Kirche San Pietro, die ein Gemälde von Augusto Giacometti beherbergt. Das Talmuseum Ciäsa Granda in Stampa zeigt seine Sammlungen zur Geologie und Fauna, zur Urgeschichte und lokalem Handwerk. In einem eigenen Sal werden Werke der Künstler der Familie Giacometti und von Varlin gezeigt. Auf Anfrage kann das Atelier der Familie Giacometti besucht werden. Sehenswert sind auch die 36 Gletschertöpfe, bei Maloja und vom Turm des Castello Belvedere bietet sich ein atemberaubender Ausblick ins Bergell sowie die Oberengadiner Seelandschaft. Einen Besuch wert sind auch die Dörfer Bondo, Castasegna und Soglio.

MEdien

foodmag.ch

Die Foodblogger von foodmag.ch kreieren leckere, einfach nachzumachende Rezepte und veröffentlichen ehrliche Gastbeiträge rund um Körper & Seele. Ihren Aufenthalt in der Casa Palü haben sie in einem tollen Blogbeitrag festgehalten. Und von den regionalen Spezialitäten inspiriert, haben sie im Baudenkmal gleich eine Tuorta Da Charn – Engadiner Fleischtorte gekocht.

Erleben