Die Tgesa Caminada ist eines der letzten erhaltenen historischen Häuser in Savognin. Das ehemalige Bauernhaus gehörte zum Hof der Fürstbischöfe von Chur. Fassaden- und Wandmalereien mit christlichen Motiven zeugen von dieser Zeit.
Verfügbarkeit
BESCHREIBUNG & GESCHICHTE
Das Baudenkmal liegt im Quartier «Sot Curt» an der Veia Curvanera unweit der katholischen Kirche Nossadonna. Die «Curt» war ein bischöflicher Hof und zeitweise eine der Sommerresidenzen der Fürstbischöfe von Chur. Die Tgesa Caminada gehörte zum Hofensemble. Im Laufe der Zeit entwickelte sich das ursprüngliche Bauernhaus im Strickbau zu einem stattlichen Wohnhaus. Die in der Stube freigelegten christlichen Wandmalereien lassen darauf schliessen, dass das Haus ab dem 17. Jahrhundert – nach der Erbauung der Kirche 1641 – auch von Klerikern bewohnt wurde.
Dendrochronologische Untersuchungen an Holzproben des Hauses ergaben, dass die im Haus verbauten Bäume in den Jahren 1490/91 gefällt wurden. Der ursprüngliche Bau der Tgesa Caminada wurde vermutlich im darauffolgenden Jahr 1492 errichtet. Wesentliche Elemente davon sind im heutigen Gebäude noch erhalten. Zum Gebäudeensemble gehörte damals auch das nördlich angrenzende Nachbarhaus. Davon zeugen zwei (heute zugemauerte) Rundbogentüren in der Nordwand des Erdgeschosses und des zweiten Obergeschosses.
Das baufällige Haus war auf der Plattform des Schweizer Heimatschutzes für erhaltenswerte Häuser ausgeschrieben (www.marchepatrimoine.ch). Der heutige Eigentümer kaufte das Haus 2018 und saniert es bis 2021 mit viel Gespür für die Historie. Die geschichtsträchtigen Räume zeigen sich heute wieder in ihrem ursprünglichen Zustand, Küche und Bäder wurden zeitgemäss ergänzt. Das Haus trägt den Namen der ehemaligen Besitzerfamilie Caminada.
Die Tgesa Caminada befindet sich in Privateigentum und wird über die Stiftung Ferien im Baudenkmal vermietet.
- Savognin um 1875 (älteste fotografische Ansicht).
- Die Ikonografische Malerei an der Stubenwand war ursprünglich an der Aussenfassade. Diese wurde im Verlauf der Zeit dem Haus einverleibt.
Baukulturelle Besonderheiten
Das Baudenkmal wurde gegen Ende des 15. Jahrhunderts als Bauernhaus erbaut. Von der über 500-jährigen Bausubstanz sind wesentliche Teile erhalten geblieben. Beim Haus von 1492 dürfte der Strickteil (Holzbau) auch aussen sichtbar gewesen sein. Dieser wurde in einer späteren Umbauphase vorgemauert.
Früher bestanden Bündner Bauernhöfe aus mehreren einzelnen Holzbauten. Im Laufe der Zeit wurden diese den Bedürfnissen der Bewohner:innen angepasst und die bäuerlichen Funktionen ausgelagert. Die Holzbauten wurden unter einer Vormauerung zusammengeführt, um die Holzkonstruktionen besser vor Bränden zu schützen, das Gebäude besser zu isolieren sowie für Repräsentationszwecke. Die stattliche Vormauerung der Tgesa Caminada liegt auf Steinkonsolen mit Rundbogen auf.
Die kalkverputzte Hauptfassade des Hauses ist organisch gewachsen und gegen Südwesten ausgerichtet. Eine barocke Darstellung Muttergottes als Symbol der Fruchtbarkeit deutet auf die Verbindung des Hauses mit der nahe gelegenen Pfarrkirche Nossadonna aus dem Jahr 1641 hin. Im Innern ist der Strickbau über zwei Geschosse erhalten geblieben. Die ursprünglich roh gezimmerten Strickwände der Stube im ersten Obergeschoss wurden im 17. Jahrhundert mit einer Täferung bezogen. Über der Stube befinden sich die Schlafkammern.
Nördlich der Stube befindet sich der einstige Küchenraum mit Tonnengewölbe. Die Küche diente als Feuerraum («chaminada»): Von hier aus konnten die Öfen in den Stuben beheizt werden. Die Stube im Nordwestteil des ersten Obergeschosses ist jüngeren Datums. Das lässt darauf schliessen, dass mehr Wohnraum benötigt wurde. Der Küchenraum konnte von beiden Parteien genutzt werden.
- Die Fassadenmalerei auf Kalkverputz: Muttergottes als Fruchtbarkeitssymbol.
- Aufnahme der Tgesa Caminada vor der Restaurierung im Jahr 2018.
Informationen zum Ferienhaus
- Grundriss Erdgeschoss
- Grundriss erstes Obergeschoss
- Grundriss zweites Obergeschoss
- Grundriss Dachgeschoss/offene Galerie
Der historische Ortskern von Savognin, in dem sich die Tgesa Caminada befindet, ist über die alte Steinbrücke gut zu Fuss erreichbar. Durch die dichte Bebauung des alten Dorfkerns ist das Quartier in sich geschlossen und ruhig.
Bei der Instandstellung der Tgesa Caminada ging man zurückhaltend vor und konzentrierte sich auf die Erhaltung der bestehenden Bausubstanz. Küche und Bäder wurden als moderne Elemente ergänzt.
Zwei der drei Schlafzimmer verfügen über ein Doppelbett, das dritte über zwei Einzelbetten. Die offene Galerie im Dachgeschoss bietet zwei weitere Schlafplätze. Der seitliche Ausgang zur Küche kann als Aussensitzplatz genutzt werden. Eine Sitzbank auf dem Sockel lädt zum Verweilen ein.
Die Tgesa Caminada ist ein historisches Haus, ein Baudenkmal. Obwohl im Übrigen technisch zeitgemäss ausgestattet, möchten wir Sie darauf hinweisen, dass gewisse funktionelle Details wie Fenster- und Türöffner, Treppenhandläufe und Stufenhöhen nicht der gängigen Norm entsprechen und eine eventuelle Gefahrenquelle bergen können.
Personen: 8 (plus ein Kind bis 2 Jahre)
Schlafzimmer: 1 Doppelzimmer, 2 Zweibettzimmer, 1 offene Galerie mit 2 Matratzen, Babybett und -stuhl vorhanden.
Saison: ganzjährig
Kurzferien: in der Nebensaison sowie an Ostern, Pfingsten und Auffahrt möglich (mind. 3 Nächte)
Höhe: 1207 m ü. M.
Haustiere: nicht erlaubt
ÖV: Mit dem Postauto bis Savognin Cresta und dann ca. 10 Minuten zu Fuss bis zur Tgesa Caminada.
Parkplatz: öffentliche, nicht gedeckte Parkplätze in der Nähe (kostenpflichtig)
Aussenbereich: Zwischen der Tgesa Caminada und dem Nachbarhaus sowie vor dem Haus befinden sich geschützte, möblierte Sitzplätze.
WLAN: vorhanden
Heizung: Zentralheizung (Holzpellets) mit Fussbodenheizung und Heizkörpern. Alle Räume sind gleichmässig beheizt.
Ofen / Cheminée: Kachelofen im Esszimmer
Küche: Herd, Backofen, Geschirrspüler, Mokka-Kaffeemaschine, Fondue-Set vorhanden. Raclette-Set nicht vorhanden.
Badezimmer: 2
Waschmaschine: vorhanden
Extras: Die Böden sind aus Holz und Stein, weshalb wir Ihnen gute Hausschuhe empfehlen. Im Winter kann es trotz Isolierung auch mal kälter werden, weshalb wir Ihnen warme Kleidung empfehlen.
Lage
Lage
Savognin befindet sich beidseits des Flusses Julia, inmitten des Parc Ela, umgeben von einer abwechslungsreichen Landschaft rund um die Alpenpässe Albula, Julier und Septimer. Der Parc Ela ist der grösste Naturpark der Schweiz und bietet unberührte Natur, intakte romanische Dörfer und gelebte Kultur in den drei Sprachen Romanisch, Italienisch und Deutsch. Die Gemeinden arbeiten gemeinsam daran, die regionale Wirtschaft zu stärken, Natur und Landschaft zu schützen und das kulturelle Erbe zu bewahren.
Geschichte
Savognin liegt in der Mulde Sotgôt des unteren Teils der Talschaft Surses (dt. Oberhalbstein). Archäologische Grabungen bestätigen die Besiedlung während der Bronzezeit (ab ca. 2000 v. Chr.). Seit der Römerzeit führten wichtige Transitrouten über die nahen Pässe Julier und Septimer. Viehwirtschaft und Passverkehr bildeten im Mittelalter die wirtschaftliche Grundlage. Die drei alten Kirchen bezeugen, dass das Dorf aus mehreren Kernen entstanden ist. Ab 1960 begann die Aufwertung von Savognin als Feriendestination und das ursprüngliche Dorfbild veränderte sich nachhaltig.
Ausflüge
Savognin verfügt über eine gute Infrastruktur inmitten einer wunderschönen Landschaft. Das Dorf bietet zu jeder Jahreszeit vielseitige Sport- und Ausflugsmöglichkeiten. Bekannt ist es etwa für sein Skigebiet rund um den Piz Martegnas. Die Talstation der Bergbahn und die Skischule befinden sich in unmittelbarer Nähe der Tgesa Caminada. Zudem gibt es im engeren Umkreis eine moderne Bibliothek und etliche Dorfläden, die Käse und weitere regionale Produkte verkaufen. Gleich gegenüber der Tgesa Caminada liegt das Dorfmuseum.
Parc Ela
Das Ferienhaus Tgesa Caminada befindet sich im Parc Ela.
Der Parc Ela ist der grösste Naturpark der Schweiz. Er liegt im Herzen Graubündens und vereint die drei Sprachkulturen Romanisch, Deutsch und Italienisch. Mit steilen Berggipfeln und weiten Landschaften, umgeben von Gletschern und Bergseen, bietet der Park noch echtes Wildnisgefühl. In den Tälern erinnern historische Dörfer und barocke Kirchen an die frühere Bedeutung der Handelsrouten über die Alpenpässe Albula, Julier und Septimer. Die Natur, die Menschen und ihre Produkte machen den Parc Ela unverwechselbar!
www.parc-ela.ch