














Das rurale Steinhaus wurde in seinen Grundmauern im Mittelalter erbaut und ist Teil des historischen Kerns des Tessiner Dorfes Moghegno, am rechten Ufer der Maggia.
Verfügbarkeit
Beschreibung und GEschichte
Die Casa Portico ist ein rurales mehrstöckiges Steinhaus, das inmitten des historischen Nucleo (Dorfkern) des Dorfes Moghegno steht. Gemeinsam mit seinen Nebengebäuden bildet es einen öffentlich zugänglichen Laubengang (Galleria). Das Baudenkmal wurde nach den Lauben (Portico) benannt, über welche die einzelnen Wohnräume erschlossen sind und die dem Gebäude sein charakteristisches Aussehen geben. Das ursprünglich mittelalterliche Haus wurde als Wohn- und Lagerhaus erbaut, was der Erdkeller im Hof bezeugt. Seine ehemaligen Bewohner bestellten das umliegende Land mit Getreide und Mais. Von großer Bedeutung war auch die Viehzucht, der Weinbau sowie die Verarbeitung von Kastanien. Daneben waren die Arbeit in den Steinbrüchen und das traditionelle Handwerk wichtige Einnahmequellen.
Die Stiftung Ferien im Baudenkmal wurde im Jahr 2015 von der Tessiner Sektion des Schweizer Heimatschutzes (STAN) auf das Gebäude aufmerksam gemacht. Zu der Zeit war das ortsbildprägende Steinhaus seit mehreren Dekaden unbewohnt und befand sich in einem äusserst schlechten und unstabilen Zustand. Da der schmale dreistöckige Bau eng mit den Nachbargebäuden verzahnt ist, hätte ein möglicher Einsturz des Gebäudes fatale Folgen für die angrenzenden Häuser gehabt. Dank dem raschen Handeln der Stiftung konnten in kurzer Zeit Sofortmassnahmen zur Stabilisierung umgesetzt werden.
Anfangs 2020 wurde die von Pisoni Architettura geplante Restaurierung, mit grösstmöglicher Wahrung der historischen Bausubstanz, abgeschlossen. Eine grosse Rolle spielte dabei die Schweizer Berghilfe, dank deren finanzieller Unterstützung das Projekt realisiert werden konnte.
Die Casa Portico befindet sich im Eigentum der Stiftung Ferien im Baudenkmal.


- Die Casa Portico vor der Restaurierung im Jahr 2018
- Blick in die ehemalige Küche vor der Restaurierung
BaukuLturelle Besonderheiten
Das ortsbildprägende Laubenhaus wurde im 18. Jahrhundert auf den Grundmauern eines im Mittelalter erbauten Steinhauses aus lokalem Gneis und im Verfahren der Trockensteinmauern erbaut. Dass in den Tälern des Tessins vorrangig Stein als Bausubstanz verwendet wurde, ist auf das spärliche Holzvorkommen zurückzuführen. Auch diente die Steinbauweise in den engen Dörfern als Brandschutz.
Charakteristisch für die Steinhäuser in Tessiner Dörfern sind die ineinander verschachtelten Räume und Etagen. Das ursprüngliche Haus wurde aufgrund der wachsenden Zahl seiner Bewohner über Jahre hinweg nach Belieben aufgestockt und erweitert. Aus diesem Grund fehlt häufig auch das Treppenhaus. Die Räumlichkeiten sind, wie auch in der Casa Portico, über die bedeckten Lauben und die steinernen Aussentreppen erschlossen.
Durch das Stapeln der Wohngeschosse konnte es sogar dazu kommen, dass Wohnhäuser, die sich zuvor auf gegenüberliegenden Strassenseiten befanden, zusammenwuchsen. So geschah das auch bei der Casa Portico. Die ehemalige Gasse, die an der Nord-Ost-Fassade der Casa Portico zwischen den Häusern hindurchführte, ist heute ein öffentlicher Laubengang.
Information zur Ferienwohnung


- Grundriss erstes Obergeschoss
- Grundriss zweites Obergeschoss
Die Casa Portico bietet in einer Wohnküche, einer Stube und einem Doppelzimmer Platz für zwei Personen. Von der grossen Laube im zweiten Geschoss bietet sich eine herrliche Aussicht auf die umliegenden Berge. Die Eigenart dieses Baudenkmals ist, dass die zur Wohnung gehörenden Räumlichkeiten auf zwei Stockwerken verteilt liegen und nur über die überdachte Laube und die steinernen Aussentreppen zugänglich sind. Für den täglichen Komfort wurde das Baudenkmal mit einer modernen Sanitär- und Kücheneinrichtung ausgestattet.
Aus Gründen der Wahrung der historischen Bausubstanz wurde keine Heizung eingebaut, weshalb das Haus nur in den wärmeren Monaten vermietet wird. An kalten Tagen können die Feriengäste die Räume mit modernen Holzöfen einheizen. Das Schlafzimmer, die Küche und das Badezimmer sind über einen halboffenen Vorraum verbunden, weshalb wir empfehlen, Hausschuhe und Morgenmäntel mitzubringen.
Die Casa Portico ist ein historisches Haus, ein Baudenkmal. Obwohl im Übrigen technisch zeitgemäss ausgestattet, möchten wir Sie darauf hinweisen, dass gewisse funktionelle Details wie Fenster- und Türöffner, Treppenhandläufe und Stufenhöhen nicht der gängigen Norm entsprechen und eine eventuelle Gefahrenquelle bergen können. Insbesondere die enge und steile Aussentreppe ist für bewegungseingeschränkte Personen und Kleinkinder nicht geeignet.
Personen: 2
Schlafzimmer: 1 Doppelzimmer
Saison: April bis Oktober
Kurzferien: keine
Höhe: 317 m ü. M.
Haustiere: auf Anfrage erlaubt
ÖV: Bus 315 ab Locarno, Stazione bis Maggia, centro
Parkplatz: öffentlich
Aussenbereich: überdachte Laube im ersten Stock
WLAN: vorhanden
Heizung: Holzofen im Wohnzimmer, Kombiholzherd in der Wohnküche, Elektroofen im Badezimmer
Ofen / Cheminée: Holzofen im Wohnzimmer, Kombiherd in der Wohnküche.
Küche: Schraubkaffee mit Pulver, Geschirrspülmaschine nicht vorhanden.
Badezimmer: 1
Waschmaschine: nicht vorhanden
Extras: Die Böden sind aus Holz und Stein, weshalb wir Ihnen gute Hausschuhe empfehlen. Das Schlafzimmer, die Küche und das Badezimmer sind über eine halboffene Veranda verbunden, weshalb wir empfehlen Morgenmäntel mitzubringen. Dieser Aussenraum wird mit Anrainern geteilt. Die grosse Veranda im zweiten Geschoss ist privat für unsere Gäste. Die steile Steintreppe zur Wohnung ist für Personen mit Bewegungsbeschränkungen und Kleinkinder nicht geeignet.
LAge
Lage
Moghegno, das 2004 mit seinen Nachbargemeinden zur Gemeinde Maggia wurde, ist im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder (ISOS) gelistet. Der Ort liegt idyllisch an der Maggia und ist optimaler Ausgangsort für Erkundungstouren durch die Tessiner-Täler. Der historische Dorfkern befindet sich nicht wie erwartet am Flussufer, sondern am Berghang. Das hatte den Vorteil, dass man in den kühlen Grotten (unter Flussniveau gegrabene Keller) Nahrungsmittel und den Wein lagern konnte.
Geschichte
Der älteste schriftliche Beleg des Ortes stammt aus dem Jahr 1294, wobei sich der Ortsname seither von Mogeno in Moghino und schliesslich in Moghegno wandelte. Im Ortskern wurden 1994 Reste einer römischen Grabkammer gefunden, die belegen, dass der Ort schon im ersten Jahrhundert nach Christus bewohnt war.
Ausflüge
Der Fluss Maggia bietet Erfrischung pur. Beim nahen Avegno fliesst er etwas langsamer und ist gesäumt von bezaubernden kleinen Stränden mit feinstem Sand. Die vielen kleinen Grotti laden zu traditionell hergestellten Spezialitäten ein. Das Maggiatal bietet ausserdem viele sportliche Aktivitäten wie Wandern, Schwimmen oder Canyoning, aber auch kulturelle Entdeckungen. Wir empfehlen einen Tagesausflug ins Museo Walserhaus im Bergdorf Bosco-Gurin oder nach Cevio, wo einst die Landvögte wohnten. In Mogno befindet sich die 1997 fertiggestellte Kirche San Giovanni Battista des Stararchitekten Mario Botta.
KOOPERATION MIT DER SCHWEIZER BERGHILFE
Seit 1943 setzt sich die Schweizer Berghilfe für die Menschen in den Schweizer Bergen ein und unterstützt Projekte, die Arbeitsplätze und Wertschöpfung im Berggebiet schaffen. Damit wirkt sie der Abwanderung entgegen und sorgt dafür, dass die Bergregionen auch in Zukunft lebendig bleiben.
Seit 2019 gehen die Schweizer Berghilfe und die Stiftung Ferien im Baudenkmal gemeinsame Wege. Die Schweizer Berghilfe unterstützt mit finanziellen Beiträgen die Instandstellung von ausgewählten Objekten der Stiftung Ferien im Baudenkmal in Dorfkernen von Berggebieten.
Mit der Kooperation möchte die Berghilfe ihre Bestrebungen zur Förderung des natur- und kulturnahen Tourismus ausweiten. Gleichzeitig kommt sie ihrem Ziel näher, Dorfkerne in den Bergen als Begegnungsort von Einheimischen und Gästen zu revitalisieren
Mehr
ARCHITEKTEN, HANDWERKER, EINRICHTUNG
Architektur
pisoniarchitecttura, 6616 Losone
Inneneinrichtung
småland gmbh, 8000 Zürich
Sibylle Burkhardt mit Unterstützung von Werner Singer, Tabouret Design Antiques.
Da bei der Objektübernahme durch die Stiftung in der Casa Portico beinahe keine Möbel mehr vorhanden waren, musste die Inneneinrichtung neu beschafft werden. Die Möbel stammen mehrheitlich von Schweizer Möbelproduzenten und Schweizer Designern. Diese haben sich grosszügigerweise bereiterklärt, der Stiftung Ferien im Baudenkmal Rabatte zu gewähren.
Wir danken an dieser Stelle allen Beteiligten ganz herzlich für die gute Zusammenarbeit!
Baumeister
Verzasconi, 6516 Locarno
Teciatt
Tomamichel, 6685 Bosco Gurin
Zimmermann
Poncini & Monaco, 6670 Avegno
Fenster
Filipponi, 6652 Tegna
Spenglerarbeiten
Gerevini, 6600 Locarno
Stein- und Sockelarbeiten
Tomamichel 6685, Bosco Gurin
Stiftung Baustelle Denkmal, 8004 Zürich
Elektroanlagen
Biscara Giovanettina SA, 6601 Locarno
Heizungs- und Sanitäranlagen
Adami, 6678 Giumaglio
Schreinerarbeiten
Azienda Forestale, 6675 Cevio
Schlosserarbeiten
Gobbi, 6673 Maggia
Malerarbeiten
Ungaro, 6612 Ascona
Dolci Marzio, 6677 Moghegno
Hafnerarbeiten
Hegglin, 6616 Losone
Ingenieurbüros
G. Tomamichel, 6677 Moghegno
Daniele Pedrazzi 6616 Losone
Bauherrschaft
Stiftung Ferien im Baudenkmal, 8008 Zürich
Bauherrenvertretung
Maya Karacsony, 8000 Zürich
Möblierung
Küche-Esszimmer
Tisch: Massivholztisch, Tanne, Galerida Zürich; Stühle: 4 Holz Stabellenstühle, Design unbekannt, tabouret design antiques; 2 Tessinerstühle, von Privat aus Hausinventar, Brione sopra Minusio; Pendelleuchten: Stoffkabel, Fassung E27, Par 36 LED Leuchtmittel; Stehleuchte, flos, toio, Achille und Pier Giacomo Castiglioni, 1962, Arquint; Holzbank antik, aus Inventar; Wandlampe mit Scherenteleskop, tabouret design antiques; Flickenteppich von småland; Marmor Untersatz von småland; Vase, Keramik weiss von småland; Vorhange: Spezialanfertigung aus Leinen natur, Leinenweberei Chur, Futterstoff Baumwolle, Création Baumann, Bonetti Arredamenti, Design
småland
Schlafzimmer
Bett: Einzelanfertigung, Kastanienholz, Azienda Forestale; Antiker Holzstuhl, Spezialanfertigung, von Privat aus Hausinventar, Brione sopra Minusio; Holzbank: Einzelanfertigung, Kastanienholz, Azienda Forestale; Wandhaken: Holz, gestrichen, minimöbl, Basel; Nachttisch: stacking tables, marema, Gianfranco Frattini, Cassina, Italien, Individum, Zürich; Tischleuchte: Lumina Daphine classic, Tomaso Cimino, 1975, Martin Hauser, Zürich; Spiegel Italien 50er Jahre. Rahmen aus Eisen geschmiedet, messingfarben patiniert und gekalkt, tabouret design antiques; Vorhang: Spezialanfertigung aus Leinen natur, Leinenweberei Chur, Futterstoff Baumwolle, Création Baumann, Bonetti Arredamenti, Design smaland; Bettüberwurf: Berberdecke aus Marocco, von småland; Wolldecke: National Park Blanket, Pendleton, minimöbl, Basel; Türhaken: Metall, antik, Galerida, Zürich
Wohnzimmer
Schlafsofa/Daybed: Kirschholz massiv, 1950/60, Buma Design; Entwurf für neuen Stoffbezug, smaland, Stoff Kvadrat, Canvas 2, Frarbcode 0694, 0576; Kissen: Spezialanfertigung, Poplin project; Hocker: Kastanienholz, Franz Xaver Sproll mit Polsterung, Stoffbezug, Kvadrat, Canvas 2, Farbcode 0694; Sessel: Alpines Handwerk, CH, 1940, Holz mit Flechtwerk, Stadtstube, Zürich; Fell: Schwedisches Hochlandschaf, Naumann Textilien, Dornach; Beistelltische: stacking tables, marema, Gianfranco Frattini, Cassina, Ita, Individum, Zürich; Bodenleuchte: Lumina Daphine Terra, Tomaso Cimino, 1975, Martin Hauser, Zürich; Hängeleuchte: Akari L5, Isamu Noguchi, tabouret design antiques; Tessiner Hocker mit Binsengeflecht, tabouret design antiques; Teppich: Wolle, Ply rug, Muuto, Einzigart, Zürich; Vorhang: Spezialanfertigung aus Leinen natur, Leinenweberei Chur, Futterstoff Baumwolle, Création Baumann, Bonetti Arredamenti, Design småland
Badezimmer
Holzbänkli: aus Hausinventar; Antiker Holzstuhl, Einzelanfertigung, von Privat aus Hausinventar, Brione sopra Minusio; Tritthocker: Holz, antik, Gelerida, Zürich; Badtuchhaken: Einzelstücke, Ton, glasiert, Gaby Deutscher, Zürich; Türhaken: Metall, antik, Galerida, Zürich; Flickenteppich bei WC: luos, schön&recht, Zürich; Badteppich bei Lavabo: ground, kollektiv 4, Zürich; Vorhang: Spezialanfertigung aus Leinen natur, Leinenweberei Chur, Futterstoff Baumwolle, Création Baumann, Bonetti Arredamenti, Design småland; Korbstuhl: Natur, Galerida, Zürich, hellblau, aus Inventar; Bistrotisch: Metall, rot, Vinz, Viadukt*3, Zürich; Antike Holzbank: Spezialanfertigung, von Privat aus Hausinventar, Brione sopra Minusio
Terrazza
Liegestühle: Klappliegestühle und Fussteile, Klassik, Contract Arbeit; Gartentisch: Metalltisch, H100, Zürich; Stühle: Holz Klappstühle, H100, Zürich; Kinder Korbstuhl, hellblau, aus Inventar
dank
Wir danken allen, die uns dabei helfen, Baukultur für die kommenden Generationen zu erhalten und die Geschichten historischer Häuser erlebbar zu machen. Jeder noch so kleine Baustein hilft, ein Bauwerk zu erhalten.
Wir danken allen Spender:innen, Institutionen sowie allen Mitglieder:innen unseres Tragwerks, die uns bei der Restaurierung der Casa Portico mit Beiträgen unterstützt haben, aber nicht genannt werden wollen.
Besonders bedanken möchten wir uns bei den folgenden Personen, Stiftungen und Institutionen für ihre grosszügige Unterstützung:
– Schweizer Berghilfe
– Denkmalpflege Tessin
– Ernst Göhner Stiftung
– Schweizer Heimatschutz
– Anwohner:innen Moghegno
– Gemeinde Moghegno
– Fondazione Dr. Hans Dietler / Kottmann
– Diverse Kleinspender:innen
Unser Dank gilt weiter der Eigentümerschaft, die das Baudenkmal der Stiftung im Baurecht übergeben hat.
Medien
Seit 2019 wird die Stiftung Ferien im Baudenkmal von der Schweizer Berghilfe mit finanziellen Mitteln bei der Rettung gefährdeter Bauten in Bergdörfern unterstützt. Das erste erfolgreich gemeinsam instand gestellte Baudenkmal ist die Casa Portico in Moghegno (TI), das wir im April 2020 eröffnet haben. Die Schweizer Berghilfe hat den Restaurierungsprozess in einem Film festgehalten und lässt darin einige Mitwirkende zu Wort kommen.
Mehr